Erfolg macht selbstbewusst (Ausgabe 2006-40)

Peter Kuhn zum Kommissionsmodell von TUI Suisse

Wie sich doch die Zeiten ändern: Noch vor wenigen Jahren musste sich TUI Suisse Umsatz mit Kommissionen erkaufen, die über den im Handel üblichen Ansätzen lagen. Zusätzlich mussten aus IT-Gründen auch die meisten Zuschläge voll kommissioniert werden, was TUI Suisse sicherlich weitere Agenten zugeführt hat. Das hat sich geändert. Und zwar nur bedingt zum Nachteil der Agenten. Die volle Kommissionierung der Zuschläge zum Beispiel ist geblieben. Auch wenn die IT-Begründung nicht mehr zutrifft.

Das Kommissionsmodell für 2006/07, das TUI Suisse vorlegt, zeugt von einem wieder gefundenen Selbstbewusstsein und einem klaren Bekenntnis zum stationären Verkauf.
Das Selbstbewusstsein gründet auf den Erfolgen aller Marken in den Jahren 2005 und 2006. Neben der breiten Produktpalette aus deutschen Landen, die der Schweizer Kundschaft wohl nicht zuletzt aus finanziellen Überlegungen schmeckt, hat sich Flex Travel als Modular-TO etabliert und Vögele wieder stark an Schwung gewonnen. Daher die Erhöhung des Minimal-Umsatzes auf 150000 Franken, denn am Friesenberg hält man mit unverhohlener Überzeugung fest, die Reisebüros kämen nicht mehr um die Handelsmarken von TUI Suisse herum.

Aus einer Position der Stärke heraus baut TUI Suisse die Bar-Vergütungen für Prioritätspartner leicht ab, mit dem klaren Ziel, diese zu einem für den Kunden sichtbaren Bekenntnis zu bewegen, das entsprechend unterstützt wird.
Am oberen Ende der Prozent-Skala hat TUI Suisse noch einmal nicht unwesentlich zugelegt. Weil offenbar die guten TUI-Agenten ihre Umsätze laufend und massiv erhöhen, wurde in diesem Bereich eine zusätzliche Stufe eingeführt und mit einer Basis-Kommission von 14% ausgestattet. Neu ist auch die Möglichkeit für die obersten Stufen, sich den erzielten Mehrumsatz vergolden zu lassen. Beide Änderungen sollen gut produzierende Agenten ermutigen, zulasten anderer Generalisten-TOs noch mehr oder ausschliesslich auf TUI zu setzen. Die Kommissions-Sätze sind da recht verführerisch. Ob es sich ein Agent bereits heute leisten kann, nur auf TUI und ergänzende Nischen-Anbieter zu setzen, muss der einzelne Agent selber entscheiden. Christine Reichardt jedenfalls ist davon überzeugt. Wenn es bei TUI Suisse noch Ausbau-Möglichkeiten gibt, die den Agenten den Entscheid noch schmackhafter machen könnten, dann im Bereich von Flex. Da wird wohl noch einiges auf uns zukommen.