Die Fachgruppe Umwelt & Soziales hat eine wichtige Aufgabe, so Hans-Jörg Leuzinger, Präsident des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes (SRV). «Doch unter den Verbandsmitgliedern stösst sie auf dürftiges Interesse», ergänzt er die positive Einleitung realistisch-ernüchtert.
Eine kurz vor Weihnachten unter den Verbandsmitgliedern lancierte Umfrage soll nun Aufschluss über die Wahrnehmung dieser Fachgruppe geben. Da kann man auf zweierlei gespannt sein: erstens auf die Beteiligung an dieser Umfrage und zweitens auf die eingehenden Antworten.
Was die Beteiligung betrifft, muss der Zeitpunkt der Lancierung zumindest als etwas unglücklich bezeichnet werden eine Auffassung, die auch der SRV-Präsident teilt. Nun, SRV-Mitglieder, welche diese Umfrage noch nicht beantwortet haben, können dies bis 10. Januar 2007 nachholen
Was die Antworten betrifft, so können sie höchstens für positive Überraschungen sorgen. Denn die offen gestellten Fragen (Beispiel: «Was erwarten Sie in Ihrem Unternehmen von einer solchen Fachgruppe?») lassen sich nicht mit links beantworten. Denn «Umwelt» in diesen Oberbegriff schliessen wir auch den ganzen Bereich «Soziales» ein ist in der Reisebranche nämlich grösstenteils ein Thema, das gerne unter den Tisch gewischt wird.
Doch um die «Umwelt» kommen wir nicht herum. Auch wenn sie in Publikumsumfragen nicht mehr als vordringliches Problem genannt wird. Im Reisebüro darf und soll die Umwelt beziehungsweise der Umweltschutz aber durchaus ein Thema sein. Dies kann bei der Empfehlung von Ferienhotels in der Form eines Hinweises auf Umwelt-Awards erfolgen, welche von den grossen Tour Operators verliehen werden auch wenn ihre Zahl noch sehr gering ist. Auch die Frage nach der Kompensierung des CO2-Ausstosses der beabsichtigten Flugreise und der Hinweis auf ein Myclimate-Ticket darf zum Standard werden.
Zurück zur Umfrage des SRV: Allzu viel darf man davon nicht erwarten. Es ist zumindest zu hoffen, dass sie dem SRV-Präsidenten und dem Leiter der Fachgruppe Umwelt & Soziales, Hans Wiesner, ein paar Hinweise geben wird, wie in der Reisebranche die Themen Umwelt und Soziales (und damit die entsprechende Fachgruppe) künftig besser positioniert werden kann.
