Frühbucher-Rabatte nicht überschätzen (Ausgabe 2007-15)

Norman C. Bandi über die Sommer-Trends der Veranstalter

Zweistellige Zuwachsraten lassen derzeit die Herzen bei Kuoni Schweiz, TUI Suisse und
FTI Touristik höher schlagen. Bei Hotelplan Schweiz ist man mit Blick auf diesen Sommer weniger emotional. Dennoch führen alle Generalisten das Buchungsverhalten stark auf ihre Frühbucher-Rabatte zurück. Während die 20 von TI befragten Retailer diesen Anreizen nicht nur Gutes abgewinnen können, bezeichnen sie drei von vier Tour Operators als Motivation.

TUI Suisse erklärt hingegen, dass die Zahl der Frühbucher nur den Erwartungen entsprochen habe. Dies mutet etwas merkwürdig an. Denn erstens wird für alle Veranstaltermarken im Schnitt ein Plus von 20% gemeldet, und zweitens werden für Sommer und Herbst Zusatzflüge aufgelegt und Charterrotationen verlängert. Entweder waren die Erwartungen von Anfang an hoch. Oder man hat bei der Frühbucher-Zahl bewusst tief gestapelt.

Hotelplan Schweiz erstaunt mit dem Votum, dass die Frühbucher-Rabatte einen grossen und wichtigen Einfluss auf das Buchungsverhalten haben. Denn unter dem Strich ist davon wenig zu erkennen. Natürlich kann man jetzt darüber sinnieren, ob Hotelplan Schweiz ohne Frühbucher-Rabatte – sprich First Minute – auch von «circa plus/minus 0%» berichten würde.

Kuoni Schweiz hat per Mitte März ein Plus von 17% bekannt gegeben. Den Frühbucher-Rabatten, die bis 31. März bei Helvetic zu finden waren, werden positive Auswirkungen attestiert. Wie zu vernehmen ist, trägt so auch die Günstigmarke zum Wachstum von Kuoni Schweiz bei. Zudem liegt Helvetic bei den Badeferien in Europa ebenfalls über dem Vorjahr.

FTI Touristik spricht von einem Zuwachs im schönen zweistelligen Bereich. Dies habe zwei Ursachen: zum einen die attraktiven Frühbucher-Konditionen, die je nach Destination bis 30. April weiter laufen; zum anderen die Aktion Gratis-Parking am Euroairport. FTI meldet
aber weiter einen positiven Buchungseingang.

Zweistellige Zuwachsraten wollen gehalten werden. Bleibt es so, dann kann von einer generell stärkeren Nachfrage gesprochen werden, die durch gezielte Reduktionen frühzeitig belebt wurde. Bleibt es nicht so, dann wurde der Vorsprung aufgrund der Frühbucher-Rabatte leider überschätzt. Mal sehen, welcher Trend sich bis zum Ende des Sommers bewahrheitet.