Hotelplan-Filialen als Vorreiter (Ausgabe 2007-17)

Chris Probst über Gay-Reisen bei Hotelplan

Bereits heute wird Hotelplan in der Schweizer Gay-Community als besonders gay-friendly Veranstalter wahrgenommen. Es ist der erste grosse Tour Operator, der besonders auf Schwule und Lesben ausgerichtete Angebote auf den Markt gebracht hat – vermarktet in Gay-Zeitschriften, verkauft über das Agentennetz, wobei in den Inseraten immer Namen und Adressen von spezifischen Filialen angegeben sind.

Nächster Mosaikstein ist nun ein entsprechender Auftritt an der Front. Nach Bern-Marktgasse kommt neu Zürich-Limmatplatz als Spezialisten-Filiale für Gay-Travel dazu. Im Gegensatz zu den Flyers mit Gay-Angeboten ist dieser Auftritt jedoch nicht Teil einer Strategie der Hotelplan Swiss Group, sondern entstanden auf Initiativen von Filial- und Subregionsleitern.

In diesem Marktsegment – Gays gelten als besonders zahlungskräftig und reisefreudig – wird dieser Schritt der HPSG einen weiteren Wettbewerbsvorteil bescheren. Die Ideen passen in die heutige Zeit. Gerade die Filiale am Zürcher Limmatplatz befindet sich mitten in einer Gegend mit trendigen, neuen Wohnungen, in denen besonders viele Gays wohnen. Der Auftritt der Hotelplan-Filiale wird nicht schrill und bunt sein, wie sich das wohl viele Nicht-Gays vorstellen, sondern dezent und gediegen. Die Schwulen werden die Rainbow-Flag im Schaufenster schnell entdecken und merken, dass sie in diesem Reisebüro besonders willkommen sind. Alle anderen Kunden werden sich aber dort genauso wohlfühlen und oft nicht mal merken, dass sie sich in einem etwas anderen Hotelplan-Büro befinden. Eine gesunde Mischung, die ein Spiegelbild unserer Gesellschaft darstellt.

Durch die neue Konkurrenz kaum etwas zu befürchten haben die bestehenden Spezialisten wie Pink Cloud in Adliswil für Gays oder LT Travel in Horgen für Lesben. Das Kundensegment in diesen Büros entspricht nicht zwingend der Zielgruppe der Hotelplan-Filialen. Es wird weiterhin Gays und Lesben geben, die lieber bei einem unabhängigen Spezialisten buchen und solche, die eher in ein traditionelles Reisebüro gehen. Genau für diese zweite Gruppe gibt es nun die Möglichkeit, in einer Filiale eines Grossen auf ihre Bedürfnisse und Fragen die passenden Angebote und Antworten zu erhalten.

Dass die Initiative der Hotelplan-Basis im Mana-gement so wohlwollend aufgenommen wurde, zeigt jedenfalls, wie unverkrampft man bei der HPSG mit dem Thema Gays und Lesben umgeht.