Condor-Chef Ralf Teckentrup erachtet eine Zerschlagung seiner Airline als nicht sinnvoll. Bei dem gerade gestarteten Investorenprozess erwartet Teckentrup bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres Ergebnisse. «Ich sehe keinen Grund, warum diese profitable Airline nicht weiterfliegen sollte. Condor wird aus der Krise gestärkt hervorgehen», erklärte er gegenüber der «dpa».
In einem so genannten Schutzschirmverfahren ist sie aus dem Konzern herausgelöst worden und sucht nun unter Aufsicht eines Sachwalters nach neuen Investoren. Mit EUR 380 Mio. soll der Ferienflieger über die Wintermonate in der Luft gehalten werden. Nach Ansicht der EU-Kommission verzerren die zugesagten Finanzhilfen den Wettbewerb nicht. Somit verfügt Condor über die notwendige Liquidität, um den Geschäftsbetrieb in vollem Umfang bis Ende Winter durchführen zu können; und gewinnt Zeit auf der Suche nach neuen Investoren.
«Auf der touristischen Langstrecke fliegen alle ausser uns Verluste ein»
Die Führung befindet sich bereits in intensiven Gesprächen und hat sich offenbar einen Zeitrahmen bis März 2020 gesetzt, um neue Investoren präsentieren zu können. «Condor ist eine echte Investmentchance», zeigt sich deren Chef überzeugt. Mit einfachen und überschaubaren Investitionen könne man schnell zu besseren Ergebnissen kommen. «Die touristische Langstrecke ist ein absolutes Spezialgeschäft, in dem alle ausser uns Verluste einfliegen. In unserem Unternehmen ist Technologie und ein einzigartiges Wissen um die verschiedenen Vertriebswege vorhanden. Wir können die gesamte Klaviatur vom weltweit erhältlichen Einzelticket bis zum Veranstaltergeschäft spielen.»
Condor hat seinen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 2018/2019 weiter gesteigert, liess Teckentrup verlauten. 2017/18 hatte die Airline hier 43 Mio. Euro eingeflogen. Condor sei als Ganzes gut aufgestellt, sagte Teckentrup. (TI)
