FTI: Frontalangriff auf Branchengrössen (Ausgabe 2014-21)

FTI will im Modularbereich mit Matthias Huwiler durchstarten. Die Konkurrenz wappnet sich.

Ab dem 1. Oktober leitet Matthias Huwiler, zuletzt CEO von TUI Flex Travel, den Modularbereich der FTI Group – und zwar von der Schweiz aus. Das Ziel: ein starker Ausbau des Baustein-Bereichs. Wie der Frontalangriff auf etablierte (Schweizer) TOs vor sich gehen wird, ist aber noch nebulös – Huwiler, noch auf der Payroll von TUI, darf nichts sagen, bei FTI in München gibt man sich bedeckt. FTI-CEO Dietmar Gunz stellt immerhin klar: «Die neue Modularkonstruktion für die FTI Group mit Standort Zürich hat keinerlei Einfluss auf FTI Schweiz; Standort und Staff in Basel bleiben in derselben Konstellation bestehen.»

Die Konkurrenten beobachten die Situation derweil sehr genau. «Es bleibt abzuwarten, wie sich FTI im Markt positionieren will – wiederum als Discounter oder als echter Spezialist», erklärt Hotelplan-CEO Thomas Stirnimann. Laut ihm wäre der Aufbau eines Spezialisten wie Travelhouse viel schwieriger; würde FTI dagegen zum Discounter, «wären andere Marktteilnehmer wesentlich mehr betroffen als wir.» Stirnimann warnt zudem: «FTI wird vom Ergänzungs-TO zum direkten Konkurrenten mutieren, was ihre Position in unseren Filialen sicherlich nicht stärken wird.»

Marcel Gehring (CEO Knecht Reisen) attestiert Huwiler und seinem Team eine hohe Kompetenz, «einfach werden wir es den Herren aber nicht machen.» Als wesentlichen Trumpf für sich bzw. die TTS-Spezialisten sieht er die Position als «verlässlicher Partner für den unabhängigen Handel.»

Dass die Unterstützung im Vertrieb wesentlich für den Erfolg von FTI ist bzw. sein wird, liegt auf der Hand. Und da spielt auch die Globetrotter Group – deren Prio-Partner aktuell TUI Flex Travel ist – eine gewichtige Rolle. 

Nick Gerber, Leiter Produkte bei Globetrotter, spricht Klartext: «Wir haben seit drei Jahren eine sehr gute Kooperation mit Flex Travel. Letzte Woche führten wir Gespräche mit TUI-Suisse-CEO Martin Wittwer und dem neuen Flex-Chef Thomas Althaus. Diese haben versichert, dass die Inhalte und die Buchbarkeit in mindestens gleicher Qualität fortbestehen würden und dass das Sales-Team bei Flex unverändert bleibe. Angesichts dieses Commitments steht ein Wechsel des Prio-Partners für uns nicht zur Diskussion. Der Vertrag ist auch nicht befristet. Wir beobachten natürlich die Markt-Entwicklung, sind aber der Meinung, dass unser Partner eine faire Chance verdient.»

JCR