Transocean wirft das Handtuch

Die englische Muttergesellschaft der deutschen Transocean Kreuzfahrten hat Insolvenz beantragt. Alle Reisen wurden abgesagt.
Astor. ©Transocean

Nachdem sich die spanische Pullmantur vor kurzem unter Gläubigerschutz stellen musste, gibt es bereits einen zweiten Corona-bedingten Konkursfall in der Cruise-Industrie: Die englische Firma South Quay Travel Limited (SQTL) hat am 20. Juli einen Insolvenzantrag gestellt. Derzeit verschaffen sich die Verwalter einen Überblick über die Finanzlage des Unternehmens.

SQTL betreibt in Grossbritannien den Kreuzfahrtanbieter Cruise & Maritime Voyages (CMV), der seinerseits die Muttergesellschaft der deutschen Transocean Kreuzfahrten ist. Sämtliche noch nicht angetretenen Reisen wurden abgesagt. Gemäss Homepage des Unternehmens sind die von SQTL verkauften Kreuzfahrten durch Sicherungsscheine der ABTA (Association of British Tavel Agents) mit Sitz in London geschützt.

Transocean war mit den Schiffen Astor, Vasco da Gama, Columbus und Magellan im deutschsprachigen Markt aktiv. Geplant war, dass die Astor 2021 die Flotte verlässt und zu einer neu gegründeten CMV France wechselt. Dafür hätte mit der Ida Pfeiffer das Schwesterschiff der Vasco da Gama zur Flotte stossen sollen. CMV wiederum war zuletzt in Grossbritannien wegen Irregularitäten im Zusammenhang mit den Crew-Bedingungen in den Schlagzeilen.

(Beat Eichenberger)