Chair kürzt die Löhne des Kabinenpersonals

Im «Pandemiemodus» erhalten Flight Attendants 10 Prozent weniger, sagt Airline-Chef Shpend Ibrahimi.
Shpend Ibrahimi ©TRAVEL INSIDE

Bis Mitte September hat das Kabinenpersonal der Airline Chair Zeit, neue Arbeitsverträge zu unterschreiben. Sonst drohe eine Änderungskündigung, schreibt die «Schweiz am Wochenende». Betroffen sind rund 100 Flight Attendants. Die neuen Verträge gelten ab 2021.

Konkret bedeute dies weniger als CHF 2000 pro Monat ausbezahlt für ein 100-Prozent-Pensum, zitiert die Zeitung einen Insider der Airline. Airline-Chef Shpend Ibrahimi räumt ein, dass mit den neuen Verträgen im «Pandemiemodus», wie er es nennt, der Lohn um etwa 8% sinke. Im normalen Flugbetrieb hingegen würden Flight Attendants mit den neuen Verträgen 10% mehr verdienen – bloss ist an einen normalen Flugbetrieb auf absehbare Zeit nicht zu denken. Der Mindestlohn von CHF 3100 sei branchenüblich.

Die neuen Arbeitsbedingungen bringen allerdings auch weitere Verschlechterungen. So müssen sie künftig auch selber Flugzeuge putzen. Und für die Benützung der Mitarbeiterparkplätze werden künftig CHF 120 pro Monat abgezogen.

Airline-Chef Ibrahimi argumentiert, man dürfe nicht nur auf den Lohn schauen, denn ohne diese Massnahmen sei die Zukunft der Arbeitsplätze gefährdet. Kündigungen habe es bisher nicht gegeben, und dies solle auch so bleiben. Das Personal ist indes auf Kurzarbeit.

Chair Airlines ist 2019 aus der Schweizer Germania Flug AG entstanden. Einen grossen Teil ihres Geschäfts macht sie mit Ethnic Travel in die Balkanländer. Dass Länder wie Kosovo und Nordmazedonien auf der Rückreise-Quarantäneliste der Schweiz stehen, hat die Fluggesellschaft entsprechend hart getroffen. (TI)