Holidayjet-Aus trifft Agenten (Ausgabe 2015-37)

Teils müssen Flugtage umgebucht werden, keine Kosten für Kunden.

Es war ein mittlerer Schock für die Branche, als Hotelplan Suisse vergangene Woche das Ende des Projekts Holidayjet verkündete. Der A319 der Germania Flug AG ist ab Winterflugplan nicht mehr für den Schweizer Veranstalter im Einsatz. Manches Reisebüro klagt inzwischen über die entstehende Mehrarbeit. «Ich muss die Kunden anrufen und sie informieren, teils ändern sich nicht nur Airline und Flugzeit, sondern auch der Flugtag», sagt z.B. Heinz Orschel (Destour Reisebüro, Sargans). In einem Fall sei sogar ein höherer Preis fällig geworden. 

Reisebüros mit ähnlichen Problemen antwortet Hotelplan Suisse Folgendes: «Allen Kunden werden Ersatzlösungen angeboten. Falls ein Tageswechsel nötig ist, können Kunden spesenfrei auf andere Daten umbuchen oder annullieren.» Allfällige Zusatzkosten bei der vorgeschlagenen Ersatzlösung gingen zu Lasten des Veranstalters. Betroffene Agenten können sich bei der Agenten-Betreuung von Hotelplan melden.

Warum die Partnerschaft zerbrach, dazu schweigen sich weiterhin beide Parteien aus. Entgegen anderer Mutmassungen seitens Branche und Medien habe es nicht an Überkapazitäten oder schlechter Buchungslage gelegen, betont man bei Hotelplan Suisse mit Nachdruck. Die neu aufgelegten Flugkapazitäten für den Winter 2015/16 bewegen sich zwar rund 10% unter denen im vergangenen Winter, dies aber u.a., weil Hotelplan nicht alle Flüge ersetzen konnte. Der ursprüngliche Holidayjet-Flugplan hätte eine Steigerung der Kapazitäten von 10% im Vorjahresvergleich bedeutet.       

Am Produkt Holidayjet kann es wohl nicht gelegen haben. Durchwegs alle von TI befragten Reisebürovertreter sprechen von positiven (oder zumindest keinen negativen) Rückmeldungen der Kunden. Christian Hug (Reiselounge, Zürich) ist selber geflogen und sagt: «Der Flug war in Ordnung und hatte qualitativ durchaus Air-Berlin-Niveau.» Also kein Luxus, aber alles im erwarteten Bereich. 

Die Partner, die Subkontingente auf den Holidayjet-Vollchartern hatten, haben keine Probleme mit dem Shiften. Im Winter habe man keinen Bedarf gehabt, nur sporadische Einzelplätze, heisst es bei TUI Suisse. Bentour übernimmt gar das Umbuchen der Türkeiflüge für Partnerin Hotelplan Suisse. «Wir nutzen unsere Beziehungen und buchen Air Berlin, Sunexpress und auch Edelweiss», sagt Bentour-Geschäftsführer Deniz Ugur. Kunden entstehe kein Nachteil.  

SG/JW