Gossip (Ausgabe 2015-41)

Seit einigen Tagen macht in den Medien die Meldung die Runde, dass Österreich zwischen Tunesien und Italien eine 230km lange Brücke bauen wolle. Die News ist nur halbwegs als Jux gemeint: Die Initianten vom «Zentrum für Politische Schönheit», eine Gruppe von Aktionskünstlern, wollen damit Aufmerksamkeit in der Flüchtlingsdebatte erregen und sammeln per Crowdfunding tatsächlich Geld

Seit einigen Tagen macht in den Medien die Meldung die Runde, dass Österreich zwischen Tunesien und Italien eine 230km lange Brücke bauen wolle. Die News ist nur halbwegs als Jux gemeint: Die Initianten vom «Zentrum für Politische Schönheit», eine Gruppe von Aktionskünstlern, wollen damit Aufmerksamkeit in der Flüchtlingsdebatte erregen und sammeln per Crowdfunding tatsächlich Geld – «um die Brücke zu bauen sowie 1000 Rettungsplattformen im Mittelmeer zu installieren». Einige Spenden sind schon beisammen, und auch in der Schweiz stossen die Künstler auf Echo: Karl Hochstetter, Inhaber des Tunesien-Spezialisten Xenotours, verkündet in einer ebenfalls nicht ganz ernst gemeinten «Breaking News» seinen Austritt aus der Tourismusbranche. Er sei ja halber Österreicher und inzwischen wohl auch halber Tunesier und habe das Projekt, das ihn «per sofort und weit über die Pension hinaus» beschäftigen werde, zusammen mit dem österreichischen Staat und dem Baulöwen Strabag ins Leben gerufen. Er suche nun abertausende Helfer und hoffe auf namhafte Beiträge dank in der Schweiz gelagerter Vermögen von ausländischen Despoten – und von der FIFA.

Jahrzehntelang war das legendäre Hotel Waldorf Astoria in New York die Residenz des amerikanischen UNO-Botschafters. Ausserdem diente es den amerikanischen Präsidenten als Dependance. Doch nachdem das Tradi-tionshaus von der chinesischen Versicherungsgesellschaft Anbang gekauft wurde und diese umfangreiche «Renovationsarbeiten» ankündigte, läuteten in Washington die Alarmglocken. Daher wird Präsident Barack Obama dieses Jahr im «Lotte New York Palace» wohnen. Dieses liegt zwar gleich um die Ecke, gehört aber den eher unverdächtigen Südkoreanern.