Wer wird CEO vom Flughafen Genf? (Ausgabe 2015-43)

Politische Wahl wäre falsch

Die Suche nach dem neuen Chef für den Flughafen Genf ist eröffnet. Der aktuelle CEO Robert Deillon wird Ende Februar 2017 pensioniert. Sowohl Deillon wie sein Vorgänger Jean-Pierre Jobin haben gezeigt, dass nur ein Kenner der Branche in der Lage ist, den zweitgrössten Flughafen der Schweiz zu lenken.

Führungskompetenz, internationale Erfahrung, die Kenntnis der Luftfahrtindustrie und politische Unterstützung sind die vier definierten Eigenschaften, die der neue Flughafenchef erfüllen muss. Bereits kristallisierten sich drei Kandidaten heraus: Ivan Haralambof (Vaudoise Versicherungen, ehemals Swiss), Philippe Vignon (Genf Tourismus) und Michael Eggenschwiler (Flughafen Hamburg, ehemals Crossair und Swiss-air). Inzwischen hat sich Haralam-bof -dahingehend geäussert, dass er nicht interessiert sei. Was die beiden anderen Kandidaten betrifft, ist nichts Näheres bekannt. Genauso wenig wie über die zahlreichen Bewerber, die sich beim beauftragten Headhunter gemeldet haben. Doch genau hier liegt das Problem. 

Schon bald wird dem Verwaltungsrat eine «Shortlist» vorgelegt. Da dieser politisch motiviert ist, ist bei der Streichung der Namen das Schlimmste zu befürchten. Doch zum Glück sitzen im VR auch Personen, die die Spreu vom Weizen zu trennen wissen. An oberster Stelle ist André Kudelski zu nennen. Der Chef der gleichnamigen Firma weiss, dass die Luftfahrt eine Industrie und der Flughafen eine Unternehmung ist. 

Ein Unternehmen mit 1000 Mitarbeitenden ist nicht einfach zu führen. -Zudem ist man mit Medien, Gewerkschaften, Anwohnern sowie immer anspruchsvolleren Airlines konfrontiert. Es gibt nur wenige, die in der Lage sind, das Amt für die nächsten Jahrzehnte zu übernehmen, welches von der Grossbaustelle am Westflügel und dem Wachstum des Flugverkehrs geprägt sein wird. Eine politische Wahl wäre ein Fehler, einen geeigneten Kandi-daten auszubremsen, ebenso.

Dominique Sudan