Am Dienstag hat der Schweizer Reise-Verband den Geschäftsbericht und die Traktandenliste für die Generalversammlung in Abu Dhabi publiziert. Unter anderem steht die Wahl von Hotelplan-Suisse-CEO Kurt Eberhard in den Vorstand an. Zu reden geben wird aber vor allem Traktandum 12 Ausschluss Mitglieder. Diverse SRV-Mitglieder fordern den Ausschluss der Swiss, einige davon auch der Lufthansa und der Edelweiss aus dem Verband. Im Falle von LX und LH dürfte dies mit der Einführung der Distribution Cost Charge («GDS-Gebühr») zusammenhängen. Gemäss SRV-Geschäftsführer Walter Kunz wird an der GV über ein gutes halbes Dutzend Anträge einzeln abgestimmt.
Der SRV-Vorstand hätte sogar die Legitimation, ein Mitglied in Eigenregie auszuschliessen, wenn zwei Drittel der Vorstandsmitglieder zustimmen. Gerechtfertigt wäre gemäss Statuten ein Ausschluss durch den Vorstand, wenn «ein Vergehen gegen die Interessen des Gewerbes oder des Verbands» vorläge eine Bedingung, die gemäss Kunz bei der Lufthansa und Swiss erfüllt ist. Es wäre übrigens das erste Mal, dass ein Mitglied dieser Grössenordnung aus dem Verband ausgeschlossen wird.
Im Geschäftsbericht weist der SRV ein Jahresergebnis von CHF 8056 aus, was etwas unter dem Budget von CHF 10870 liegt. Für das nächste Jahr wird ein Verlust von CHF 16420 budgetiert. Die Anzahl Mitglieder ist in den letzten zwölf Monaten von 949 auf 929 gesunken gemäss Kunz «eine besorgniserregende Entwicklung». Mit der Schliessung der SBB-Reisebüros werden nochmals 38 Austritte dazukommen.
SJ
