Kleinere GL – Bürgin will schnellere Entscheide (Ausgabe 2015-49)

Der Kuoni-Schweiz-CEO erklärt die neue Struktur und die personellen Veränderungen in seinem Unternehmen.

Verda Birinci-Reed von FTI zu Kuoni Schweiz – das ist die wichtigste Personalie, die der Veranstalter im Rahmen seiner Neustrukturierung Ende letzter Woche verkündete. Birinci-Reed wird im Produkt–Bereich, wie das Touroperating neu heisst (siehe Grafik), die Package-Produkte verantworten, sprich die Badeferien inklusive Helvetic Tours, Arabien und Adria365, aber auch Railtour und Kuoni Cruises. Ihr Gegenstück im Modularbereich ist Andreas Zgraggen, der dem Bereich der restlichen Spezialisten sowie dem Nordamerikageschäft vorsteht. 

Keinen Platz mehr im Organigramm hat es für den bisherigen Touroperating-Chef Marco Amos, der das Unternehmen nach nur zehn Monaten verlassen muss. «Amos fing vor der Verkaufsankündigung an, die Ausgangslage war anders. Mit der Zwischenstufe, die durch Zgraggen und Birinci-Reed besetzt wird, gibt es seine bisherige Aufgabe nicht mehr», erläutert CEO Marcel Bürgin. Weshalb wurde Amos nicht anstelle von Bürgin zum Produkt-Chef? «Der Schweiz-CEO hatte immer eine Doppelfunktion. Mit meiner Vergangenheit im Spezialistenbereich bin ich dort am richtigen Ort.»

Die Geschäftsleitung wurde von acht auf vier Personen halbiert; nebst Bürgin finden sich noch Verkaufschefin Annette Kreczy, Finanzchef Olivier Weiss sowie Christoph Steiner vom Business Development darin. Markus Eiglsperger (IT), Stepha-nie Rosenast (HR), Claudia Herkert (Marketing), Oliver Howald (neu Leiter Badeferien) und Amos sind nicht mehr im höchsten Führungsgremium. «Wir werden durch die Reduktion flexibler und können schneller entscheiden. Dies ist nötig, da wir seit dem Closing massiv Fahrt aufgenommen haben», so Bürgin. Dafür wurde die Stufe der Bereichsleiter eingeführt, die für einzelne Themen zuständig sind. 

Was sonst noch auffällt: Die Betreuung der B2B-Agents ist nicht mehr im Sales angegliedert, sondern beim Produkt. «Im Sales bündeln wird die eigenen On- und Offline-Kanäle, die wir vermehrt verbinden wollen. Der Vertrieb über Agenten ist stärker produktgetrieben», erklärt Bürgin, «wir wollen intensiver mit den Vertriebspartnern zusammenarbeiten, was Services, Anzahl Besuche etc. angeht.»

Stefan Jäggi