«Bloch und Matias werden den Schweizer Markt rocken» (Ausgabe 2015-49)

Der oberste Chef von FTI in der Schweiz über die Personalveränderungen und die künftige Strategie seines Veranstalters.

Herr Schiller, wieso genau benötigt die FTI Touristik in der Schweiz eine Doppelspitze?

Wir bilden damit die Struktur ab, die wir im gesamten Unternehmen auch haben, nämlich die zwei Schienen Produkt und Vertrieb. Die Produktion wird zwar weiterhin zentral abgewickelt, doch aufgrund der zunehmenden Anzahl Quellmärkte wollen wir mehr Produktkompetenz in die Märkte auslagern. Die Definition, welche Produkte es in einem Quellmarkt braucht, geschieht am besten aus diesem Markt heraus.

Wird sich das Produktportfolio von FTI Schweiz dadurch verändern?

Das hoffe ich! Nur schon in der Romandie und in der deutschsprachigen Schweiz sind die Anforderungen unterschiedlich, und entsprechend werden wir andere Schwerpunkte setzen. Allgemein wird Sibylle Bloch versuchen, mehr «Swissness» ins Produkt zu bringen. Sie kann in Absprache mit unserer Produktion auch Angebote aufnehmen, die wir in Deutschland gar nicht verkaufen.

Die Suche nach einer Nachfolge von Verda Birinci-Reed dauerte neun Monate. Warum so lange?

Ich hätte die Stelle auch lieber schneller besetzt. Wir haben auch einige Gespräche geführt, wollten aber keine Kompromisse eingehen. Und da wir wussten, dass Verda keinen schnellen Abgang anstrebte, waren wir nicht so stark unter Druck. 

Suchten Sie denn von Anfang an eine Doppelspitze?

Nein, nicht von Anfang an. Wir haben dies nach der Kündigung von Head of Sales Simon Dreyer so entschieden. Jetzt werden wir dies aber für alle ausländischen Quellmärkte so lösen.

Man könnte jetzt böswillig sagen, Sie hätten keinen passenden Managing Director gefunden und deshalb die Aufgaben auf zwei Personen verteilt.

Das wäre eine völlig falsche Interpretation. Wie eingangs erwähnt, passen wir die Struktur so dem gesamten Konzern an. Sibylle Bloch und Daniel Matias sind beide jung, aber sie sind bekannt im Schweizer Markt. Sie werden diesen Markt rocken.

«Rockt» der Markt heute auch schon? Die FTI Group schloss ihr Geschäftsjahr vor Monatsfrist ja mit einem Umsatzwachstum von 9 % ab. Wie hat sich die Schweiz entwickelt?

Detailzahlen geben wir wie gewohnt keine bekannt. Ich kann aber sagen, dass sich der Schweizer Quellmarkt, was das Umsatzwachstum angeht, im Konzernvergleich überdurchschnittlich entwickelt hat.

Wie sind Sie mit der Einführung der Modularprodukte in der Schweiz zufrieden?

Wir konnten mit allen Vertriebspartnern Vereinbarungen treffen. Sie werden sich nun schrittweise ans Produkt herantasten und beurteilen, ob es wettbewerbsfähig ist – ich gehe übrigens davon aus, dass es dies ist. Aber es ist klar: Es hat keiner auf uns gewartet, wir müssen uns beweisen. Vor diesem Hintergrund liegen wir durchaus im Rahmen unserer Erwartungen.

SJ