Das wünschen sich Retailers für 2016 (Ausgabe 2015-51)

Die Hoffnungen und Wünsche der Reisebüros für das neue Jahr sind vielfältig. Sie reichen von der Weltpolitik über Airlines, Tour Operators, Währung, Kundenverhalten und mehr Kontinuität bis zur Ertragskraft.

René Bättig, Rolf Meier Reisen Schaffhausen:

«Ich erhoffe und erwarte, dass die TOs ihr Marktverhalten dem des Kunden anpassen. Der Kunde hat heute eine viel höhere Erwartungshaltung an ein Reisebüro als früher. Wir müssen nicht nur schneller und besser sein, sondern auch dreimal mehr Einsatz zeigen. Die Reisebüros haben das realisiert, gewisse TOs aber leider noch nicht. Ich spreche nicht von den Preisen, sondern vom generellen Service. Den Bedürfnissen des Kunden muss mehr Rechnung getragen werden, schliesslich zahlt er unsere Löhne.»

Natalie Dové, Nussbaumer Reisen Burgdorf:

«Eine stabile Währung würde uns sehr helfen, wieder mehr Kunden zu akquirieren. Der Franken-Schock hatte eine gewisse Abwanderung der Kunden ins Ausland oder ins Internet zur Folge. Die Vorausbuchungen für 2016 sind jetzt zwar sehr gut angelaufen und ich hoffe, dass es auch im nächsten Jahr so weitergeht.»

Christian Wagner, Travelshop Basel:

«Wünschenswert wäre eine grössere Wertschätzung seitens der Airlines. Die Zusatzarbeit, die sie uns verschaffen, ist ärgerlich – vor allem, wenn sie dafür auch noch eine Gebühr verlangen. Obwohl wir einen sehr guten Draht zu unseren Kunden haben, wäre es zum Teil auch schön, von ihnen mehr Wertschätzung und Verständnis für anfallende Gebühren zu erhalten.»

Harry-Louis Beringer, Reisebüro Forchbahn Forch:

«Ich wünsche mir politische Stabilität weltweit, weil die Entwicklungen in diesem Jahr das Reisegeschäft massiv beeinträchtigt haben. Auch in der TO-Landschaft sollte nach Verkäufen und Umstrukturierungen etwas mehr Ruhe einkehren. Für 2016 wünsche ich mir bessere Erträge. 2015 wäre für uns nämlich ein Superjahr mit einem Wachstum von rund 25% geworden; die Schliessung der SBB-Reisebüros – wir wurden über ein paar Wochen lang leider auch als solches wahrgenommen – sowie die massiven Einbrüche im Advents- und Städtereisengeschäft brachten dann die Ernüchterung.»

Marcel Hausheer, City Reisebüro Zug:

«Mehr Kontinuität! Neuen Herausforderungen stellen wir uns gerne, sie sind Teil unserer Arbeit, bereichern unseren Alltag und sind meistens auch interessant. Aber mehr Beständigkeit in den verschiedensten Bereichen, sei es die politische oder wirtschaftliche Weltlage oder die Arbeitsbeziehungen mit Lieferanten und Kunden, täte uns allen gut. Sie würde uns etwas Ruhe verschaffen, um neue Energie zu tanken und Ideen fertigzuspinnen und nachhaltig umzusetzen. Kaum haben wir uns mit etwas arrangiert, sehen wir uns bereits mit der nächsten Herausforderung konfrontiert. Eine längere Halbwertszeit für einmal gefällte Entscheide und Strategien wäre im Interesse von uns allen.»

Silvio Storchenegger, Reisebüro Lichtensteig:

«Ich nehme es, wie es kommt. Trotzdem wünsche ich mir, dass es weltpolitisch wieder etwas ruhiger wird. Zum Beispiel erkundigte sich heute eine Kundin, die jedes Jahr Südtürkei-Ferien gebucht hatte, auf einmal nach Mallorca. Die Reiselust hat auf Grund der unsicheren Lage in gewissen Ländern wohl etwas abgenommen. Das könnte sich auf die buchungsstarken Monate Januar bis März auswirken.»

JW/UH