Neue Leitung, neuer Fokus: Groundline-Chefs sehen ihre Zukunft im B2C-Geschäft (Ausgabe 2016-02)

Simon Dreyer und Julie Schmitt übernehmen schrittweise von Fulvio Pasqualin.

Stabsübergabe bei der Groundline GmbH in Basel: Gründer und Geschäftsführer Fulvio Pasqualin tritt nach 17 Jahren schrittweise zurück und übergibt die Unternehmens-Leitung an Julie Schmitt und Simon Dreyer. Beide waren zuletzt für die Schweizer FTI Touristik tätig und haben ihre neue Herausforderung nun Anfang Januar angetreten. 

Im Laufe dieses JAhres werden Schmitt und Dreyer das Unternehmen komplett übernehmen und danach zu jeweils 50% als Eigentümer fungieren, wie Dreyer auf Anfrage von TRAVEL INSIDE mitteilt. «Julie Schmitt hat früher schon einmal während sieben Jahren bei Groundline gearbeitet, und als Fulvio Pasqualin nun nach einer Nachfolge gesucht hat, die sein Unternehmen in der gleichen Mentalität weiterführen wird, haben wir zugesagt», berichtet Dreyer.

Heute ist Groundline ein Spezialist für die Vermittlung von Zielgebietsaktivitäten in Städten, wie z.B. Flughafentransfers, Stadtrundfahrten oder Eintritte zu Attraktionen. Damit erzielt er nach eigenen Angaben einen Umsatz im knapp zweistelligen Millionenbereich. Hauptkunden sind grosse Veranstalter in der Schweiz und in Deutschland, aber auch der Vertrieb über Reisebüros ist laut Dreyer ein wichtiges Standbein. Das etwas komplexe Kommissionsmodell für Retailer, das Provisionen von 4 bis 10% vorsieht, soll in Bälde vereinfacht werden.

Vor allem aber planen Dreyer und Schmitt den Einstieg ins B2C-Geschäft, das ihnen zufolge heute «eher nebenbei» läuft. Mit Mobile-Applikationen und 24-Stunden-Service soll hier Terrain hinzugewonnen werden. «Mit Getyourguide haben wir natürlich einen starken Branchenprimus als Mitbewerber, aber der Markt ist gross und hat Platz für einen weiteren Spieler», ist sich Dreyer sicher. Vorteile für Groundline sieht er zukünftig vor allem in der «Klein, aber fein»-Mentalität und dem Vertrieb von Papiertickets.

Von den Ausland-Beteiligungen – darunter Groundline.at in Österreich, Go Town in Italien und Groundline Enterprise in UK – wird man sich trennen oder hat man sich schon getrennt. Dafür wollen Dreyer und Schmitt dann mit ihrem eigenen Unternehmen wachsen, vor allem in Richtung Romandie, Frankreich oder Belgien.

SJ