Buchungsstand zum Jahresauftakt (Ausgabe 2016-03)

Wohin führt die Reise?

Die Unsicherheit drückt angesichts der weltweiten Terrorgefahr auf die Ferienstimmung. Tunesien, Ägypten und auch Türkei heissen die Sorgenkinder. Während Tunesien und Ägypten wohl Mühe haben werden, wieder Gäste anzulocken, ist die Situation für die Türkei noch offen. Es wird spannend, wie sich das Buchungsverhalten der Kunden für diese wichtige Destination entwickeln wird. Zwar ist Istanbul im Winter für die Schweizer Touristen nicht das Top-Städteziel, doch könnte der Anschlag auf deutsche Touristen auch für die Sommerferien in der Südtürkei Folgen haben. Das werden die nächsten Wochen zeigen, eventuell wird auch das Preisgefüge in der Türkei beeinflusst. 

Wenn nämlich aufgrund der stärkeren Nachfrage die Preissituation für die gefragteren Feriendestinationen wie Griechenland und Spanien in die Höhe schnellen wird, könnte die Türkei – vorausgesetzt es bleibt ruhig – durchaus eine Erholung erfahren. Dies insbesondere bei preissensitiven Kunden, die trotz allem Sonne tanken möchten.

Mittels Frühbuchungsaktionen und Sonderrabatten versuchen die Veranstalter den Buchungsprozess in Schwung zu bringen. Neu ist, dass die kostenlose Umbuchungsmöglichkeit als Lockvogel geprüft wird. In Deutschland können Kunden von Alltours und einiger DER-Marken schon jetzt bis 30 Tage vor Abreise gebührenfrei auf eine andere Destination umbuchen – und auch in der Schweiz scheinen einige Veranstalter diese Möglichkeit nicht für abwegig zu halten.

Diese Flexibilität soll den Kunden das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Die Frage bleibt, ob sich die Veranstalter mit dieser Massnahme nicht ins eigene Fleisch schneiden. Umbuchungen bedeuten nämlich meist einen grossen Mehraufwand für das Reisebüro, aber auch für den TO. Wie sollen die beiden Parteien ohne die bisherigen Umbuchungs-Gebühren entschädigt werden? Ausserdem wird -dadurch die zunehmende Kundentendenz zur Kurzfristigkeit und deren Unsicherheit sogar noch gefördert.

Jessica Weber