Trotz 121 Sitzen mehr: LX will Preise stabil halten (Ausgabe 2016-05)

Mit den neuen Boeing 777 bringt Swiss deutlich mehr Kapazitäten auf gewisse Routen.

Die Swiss hat ein neues Flaggschiff bekommen: Am vergangenen Freitag landete die erste der insgesamt neun bestellten Boeing 777-300ER erstmals in Zürich. Es ist die grösste Maschine in der Geschichte der noch relativ jungen Swiss: 106 Sitze mehr als der Airbus A330 und gar 121 Sitze mehr als im A340, den die «Triple Seven» nun nach und nach ersetzen wird. Diese Zusatzkapazitäten werden ab dem Sommerflugplan auf den Flügen nach Hongkong, Bangkok, Los Angeles, San Francisco, Sao Paulo und Tel Aviv eingesetzt. Die Reichweite würde sogar für Honolulu oder Perth reichen – «dahin werden wir aber nicht fliegen», sagt der scheidende COO Rainer Hiltebrand.

«Die 121 zusätzlichen Sitze freuen uns, bedeuten aber ein signifikantes Wachstum auf diesen Strecken», erklärt CCO Markus Binkert. Für die 15 zusätzlichen Business-Class-Sitze bestehe sicherlich eine genügende Nachfrage; «in der Economy Class werden wir aber über 106 zusätzliche Sitze verfügen. Die können wir nicht alle ab dem ersten Tag aus der Schweiz heraus verkaufen. Wir werden auf diesen Routen neue Verkehrsströme – z.B. mit mehr Zubringerverkehr – sowie neue Segmente erschliessen müssen, etwa Gruppen aus Hongkong», so Binkert. Man werde sich an die neuen Kapazitäten «herantasten» müssen.

Die Preise sollen durch die grösseren Kapazitäten aber nicht noch weiter sinken. «Gerade in Richtung Asien sind sie sowieso schon zu tief, und es ist das Ziel, sie stabil zu halten. Dass die Nachfrage für Flüge in der ‹Triple Seven› zu Beginn hoch sein wird, hilft uns dabei», sagt Binkert. Die Preisstruktur will Swiss deswegen jedenfalls nicht verändern.

verändern wird sich – unabhängig von den neuen Flugzeugen – hingegen die Verkaufsorganisation in den Märkten. Es wird keine Airline-spezifischen Verkaufschefs mehr geben, wie dies bisher etwa Dieter Vranckx für die Swiss im DACH-Raum war. Sein Nachfolger, der noch nicht erkoren wurde, soll dann in der Schweiz den Verkauf für alle Airlines der Lufthansa Group leiten. Wie es für die einzelnen Ver-kaufs-teams – etwa das Lufthansa-Schweiz-Team unter Barbara Krättli oder das Austrian-Schweiz-Team unter José Pereira – weitergeht, soll im Laufe dieses Jahres feststehen.

SJ