WHO will keine Impfpässe

Die EU-Kommission will am 17. März den Gesetzentwurf für einen «digitalen grünen Pass» vorlegen.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lehnt die von der EU-Kommission geplanten Impfpässe ab. «Wir verstehen, dass Regierungen mit der politischen Realität konfrontiert sind. Trotzdem gibt es ernste Bedenken», sagte Europas WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. 

Die EU-Kommission will am 17. März den Gesetzentwurf für einen «digitalen grünen Pass» vorlegen, der Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll. Ziel ist, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden. 

Laut Europas WHO-Regionaldirektor Hans Kluge ist die für den Sommer angekündigte Einführung eines Impfpasses vermutlich unvermeidlich, aber keine Empfehlung der WHO. Es sei unsicher, wie lange eine Immunität anhalte, sagte Kluge in einem Vorabbericht der deutschen Tageszeitung «Die Welt». Auch könne ein Impfstoff nicht unbedingt die Ansteckung anderer Menschen verhindern, so der WHO-Regionaldirektor. 

«Pandemie Anfang 2022 vorbei» 

Kluge rechnet damit, dass die Corona-Pandemie in rund zehn Monaten zu Ende sein werde. Er gehe davon aus, dass 2021 ein weiteres Covid-Jahr werde, 2020 sei «Terra Incognita» gewesen. «Ein Jahr später wissen wir viel mehr. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Pandemie Anfang 2022 vorbei ist.» Was nicht heisse, dass das Virus weg sei. «Aber hoffentlich braucht es dann keine der disruptiven Interventionen mehr.» (TI)