Das bedeuten die Corona-Lockerungen für die Reisebranche

Einzig die jetzt beschlossene Testoffensive könnte die Reiselust heben.
Alain Berset. ©SRF/Screenshot TI

Die Corona-Fallzahlen in der Schweiz steigen an. Nur einer von vier Parametern zur Lockerungen sei erfüllt. Positivätsrate, R-Wert und 14-Tage-Inzidenz liegen über dem festgelegten Grenzwert.

Deswegen sei es noch unklar, ob man am 22. März neue Lockerungen vornehmen könne, sagt Bundesrat Alain Berset am Freitag, 12. März. Eine dritte Welle drohe. «Die Zahlen sind nicht sehr gut», warnte der Gesundheitsminister.

Trotzdem hat der Bundesrat nun einige Modelle zum nächsten Öffnungsschritt erstellt. Diese werden jetzt in die Vernehmlassung geschickt. «Die jetzige Lage ist heikel, wir müssen also vorsichtig sein», erklärt Berset. Trotzdem sei man nicht ganz abgeneigt, weitere Öffnungsschritte einzuleiten. Entscheiden will der Bundesrat am kommenden Freitag (19.3.).

Home-Office-Pflicht bleibt

Die Lockerungen, die in den nächsten Tage von den Kantonen und Branchenverbänden diskutiert werden, betreffen die Reisebranche nicht. Es geht vornehmlich um die Öffnung von Restaurant-Terrassen, Veranstaltungen, private Treffen, Schulen und Altersheime.

Kein Thema ist derzeit die von Wirtschaftsverbänden geforderte Aufhebung der Home-Office-Pflicht, die auch Reisebüros und TO einhalten müssen. Sie wurde noch nicht diskutiert, sagte Bundespräsident Guy Parmelin.

Einzig der definitiv beschlossene Start der Testoffensive könnte die Reiselust etwas beflügeln indem sich negativ getestete Menschen generell sicherer fühlen dürften. Ab Montag, 15. März, werden alle Schnelltests, egal ob jemand Symptome aufweist oder nicht, vom Bund bezahlt. Selbsttests, die man Zuhause durchführen kann, sollen ebenfalls Teil der Offensive sein. Zuvor müssten diese aber noch zugelassen werden. Berset hofft, das werde noch im März der Fall sein.

Wesentlicher für die Reisebranche ist die Entwicklung der Fallzahlen in der Schweiz. Je mehr die Schweizer Inzidenzwerte ansteigen, desto weniger andere Länder/Zielgebiete werden tendenziell auf der Risikoländerliste des Bundesamts für Gesundheit (BAG) stehen – sofern diese Länder selber keinen wesentlichen Anstieg ihrer Zahlen verzeichnen. Denn auf diese BAG-Liste kommen weiterhin nur Länder, deren Corona-Lage schlechter ist als in der Schweiz. Umgekehrt heisst das aber auch, dass eher mehr Länder auf die Risikoliste gestellt werden, je besser die Corona-Situation in der Schweiz selber ist.

(Christian Maurer)