Middle East: Das Geld sass auch schon lockerer (Ausgabe 2016-14)

In Zeiten des tiefen Ölpreises müssen Schweizer Veranstalter teils mit strenger limitierten Marketingzuschüssen aus der Golfregion rechnen, Ausnahmen gibt es jedoch.

Im arabischen Raum sprudeln die Ölmilliarden derzeit nicht so üppig wie auch schon. Das macht sich – zumindest zum Teil – auch bei den Veranstaltern bemerkbar, welche Destinationen wie Oman oder Vereinigte Arabische Emirate im Programm haben. Bei einigen Tourism Offices oder Airlines sitzt das Geld nicht mehr so locker, bei anderen scheint ein gewisser Bekanntheitsgrad erreicht zu sein und Werbemassnahmen werden in andere Märkte verlagert.   

«Es fällt auf, dass die entsprechenden Länder die Gelder spezifischer einsetzen als früher», ist der Eindruck von Let’s-go-Marketingmann Roman Spengler. Man müsse als TO schon mit detaillierten Konzepten auf Sponsorensuche gehen. Vor allem gewisse Airlines nähmen nur noch an ausgewählten Aktionen teil, weil sie die PR nicht mehr so dringend brauchen wie früher. Nach wie vor sei bei Airlines und Tourist Offices aber Budget vorhanden. Bis zu CHF 20000 bekomme man pro Jahr je nach Destination und Aktionen. Für Events wie etwa die Fondue-Abende finde Let’s go problemlos Partner. «Wir haben sehr gute Kontakte zu den Hotels und es gibt sogar Wartelisten», betont Spengler. 
Über mehr Budget als im Vorjahr aus fast allen Destinationen freut sich Claudia Imhof von Holiday Maker Tours. Dies liege aber wahrscheinlich u.a. am eigenen Jubiläum des inzwischen 40-jährigen Arabien-Spezialisten. Auch Imhof spricht von sehr detaillierten Marketingplänen, die sie z.B. bei Dubai eingereicht habe. «Aber wenn sie von einem Konzept überzeugt sind, unterstützen sie es auch», ist Imhofs Eindruck. 
Viel mehr als vorher investiert Qatar Tourism derzeit ins Marketing. «Dort gibt es keine Budgetkürzungen, Qatar ist sehr interessiert an diversen Marketingaktivitäten», berichtet Spengler. Dies bestätigt auch die Vertretung von Qatar Tourism in München. Man habe schliesslich erst angefangen, im Markt aktiv zu sein. Da mache es keinen Sinn, die Arbeit jetzt schon wieder zu drosseln.
Am meisten scheint Oman an der Sparschraube gedreht zu haben. Dort hört man von mehreren TOs von gestrichenen Marketingbudgets. Man habe sie im Voraus gebeten, dieses Jahr kein exorbitantes Budget einzugeben, berichtet eine TO-Vertreterin.
Seitens der Vertretung von Oman Tourism in Berlin heisst es: «Es zeichnet sich ab, dass wir aufgrund des Ölpreises eine spürbare Budgetkürzung zu verzeichnen haben werden.» Das Budget werde generell für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz verwendet. Eine Roadshow werde dieses Jahr nicht stattfinden. Der Schwerpunkt liege auf Kooperationen mit Airlines, aber auch Reiseveranstaltern. 
Romy Obrist von Bischofberger Info-Reisen hat selbst nichts von Kürzungen bemerkt. Aus der Branche höre sie jedoch davon, dass z.B. Dubai mehr in Länder investiere, wo die Destination noch nicht so bekannt sei wie in der Schweiz. 
SG