Wenn nichts läuft, muss man was zum Laufen bringen. Immer mehr Reisebüros oder Reisebüromitarbeiter suchen sich ein zweites Standbein, das ihnen wenigstens ein Stück weit durch die Corona-Krise hilft.
Der Fussballreisen-Spezialist Ivan Meyer Tours in Wangen an der Aare zum Beispiel verkauft seit Ende letzten Jahres Bier – und zwar, weil eine geplante Reise zu Kleinbrauereien in der Schweiz wegen der Corona-Schliessungen nicht stattfinden konnte. Gebraut wird das «Fernweh-Bier» im Nachardorf Röthenbach bei Herzogenbuchsee in der Brauerei Faex. Der nächste Verkauf findet am Samstag, 17. April, im Reisebüro statt.
Die Palette der möglichen Nebenbeschäftigungen ist breit. So bietet die Internet-Reisespezialistin Nathalie Sassine-Hauptmann von Travelboo ihre IT-Experience beratend auch anderen KMU an. Ebenfalls Consulting macht Barbara Wohlfarth, Gründerin von Reisecocktail. Dazu hat sie in der Krise ihr Pensum beim EKZ als Zählerableserin erhöht.
Eine ganz neue Rolle hat Marcel Heggli von Heggli Reisen in Kriens für sich gefunden. Er ist seit letztem Sommer jeweils in den Sommerferien als «Fruttli» auf der Melchsee-Frutt im Einsatz.
Reisen verkaufen ist People’s Business – nicht verwunderlich, dass einige Reiseprofis ihr zweites Standbein ebenfalls mit Menschen aufbauen. So Michel Thür-Freudenreich von der Reiselounge in Zürich, der sich als Masseur zum Lymphdrainage- und Fussreflexzonentherapeuten ausbilden lässt.
Sogar das Coronavirus selber hat neue Möglichkeiten eröffnet. So arbeitet Franziska Preisig von Preisig Reisen in Stansstad im Contact Tracing, Andi Hiltl von der Kreuzfahrtagentur Onlline Tours liefert als Kurierfahrer Covid-Impfstoff aus und Pica Stavaiano vom Flussreisenspezialisten Mittelthurgau hat Stoffmasken genäht, die sie jetzt verkauft. (TI)
Haben Sie auch eine Idee für ein zweites Standbein? Oder haben sie schon eines aufgebaut? Schreiben Sie uns und erzählen Sie von Ihrem Projekt:
- info@travelinside.ch
