Sabres neue Airline Storefront macht Zusatzleistungen sichtbar

Die neue Plattform erlaubt Vergleiche nicht nur über den Preis.

Der Flugverkauf ist in den vergangenen Jahren aufwändiger und komplizierter geworden. Die Reisebüros sind immer stärker gefordert, mit einem reinen Vergleich der Flugtarife ist es nicht mehr getan.

Kathy Morgan. ©Sabre

Meist ist bei den Zusatzleistungen nicht erkennbar, ob sie im Tarif enthalten sind oder aber erst dazu gebucht werden müssen, und ihre Zahl nimmt ständig zu. Mit diesen neuen Tarifmodellen und Extraleistungen wollten sich die Airlines vom Markt abheben, erklärt Kathy Morgan, Vice President of Offer Sourcing von Sabre.

Hier sehe das GDS die Reisebüros besonders gefordert, helfen solle ihnen nun die neue Buchungsplattform «Airline Storefront». «Das Shopping soll leichter werden als je zuvor», legt Morgan die Latte hoch. «Mit der neuen Generation des Flugverkaufs wollen wir für den indirekten Verkauf eine bessere Vergleichbarkeit der Produkte erreichen.»

Den Ursprung für die Entwicklung sehen die Sabre-Verantwortlichen bei den Lowcost-Airlines, die in der Vergangenheit die Tarife immer wieder umgebaut und Zusatzleistungen verstärkt ausserhalb der Flugleistungen angeboten hätten, so Morgan. Die Kunden wünschten aber genaue Informationen, der Druck auf die Reisebüros, dem Kunden das genau passende Produkt anzubieten, nehme zu. Dies sei aber in vielen Buchungstechnologien nicht umgesetzt worden, die Unterschiede der Produkte seien nicht zu erkennen.

Zugriff über die Sabre-APIs

Mit der neuen Storefront wolle Sabre den Vertriebspartnern eine bessere Vergleichbarkeit der umfassenden Flugprodukte bieten, beschreibt Morgan die Grundlage für den Bau der Buchungslogik. Die neuen Funktionalitäten seien ab sofort über die APIs verfügbar, so dass sich die Nutzer eine eigene Storefront aufbauen könnten, ergänzt Morgan.

Der Start auf Sabre Red 360 sei für das zweite Quartal geplant. Um die Vergleichbarkeit zu erreichen, könnten die Reisebüros auf der neuen Oberfläche «Regale» einrichten, auf denen die Angebote nebeneinander abgebildet werden. Damit erhielten die Verkäufer, aber auch die Kunden, einfachen und schnellen Zugang zu mehr Informationen als nur dem reinen Flugtarif.

Die Zeit der Unsicherheiten wegen der unterschiedlichen Tarifbezeichnungen der verschiedenen Airlines sei damit vorbei. Die Kunden könnten den passenden Flug genau nach ihren Wünschen und Vorgaben auswählen, genau wie dies auch bei anderen Online-Plattformen außerhalb der Touristik üblich sei, erläutert Morgan.

Eingeteilt werden die Regale nach Kriterien wie Umbuchungsmöglichkeiten, Erstattung oder Gepäckbestimmungen. Den Airlines werde so die Chance gegeben, sich noch genauer von den Mitbewerbern abzugrenzen und somit mehr Verkaufsmöglichkeiten durch den indirekten Verkauf zu erhalten.

Auf den Kunden zugeschnittene Angebote

Die Frage nach immer stärker auf den Kunden zugeschnittenen Produkten und Angeboten würden immer wichtiger und wesentlicher, die Reisebüros müssten schnell und leicht erkennbar darauf reagieren können. Doch sie seien besonders gefordert, denn Flugtarife bekämen immer komplizierter und detaillierter.

Es gehe um mehr als nur den reinen Flugpreis, sondern auch um alle buchbaren weiteren Dienstleistungen. «Diese sind aber wichtig, um eine stärkere Personalisierung der Angebote zu realisieren. Mehr auf den Kunden zugeschnittene Produkte werden auch durch die Entwicklungen auf den Märkten abseits der Touristik gefordert», so Morgan.

Um diese individuellen Angebote zu erstellen, sei nun die lange und ausführliche Suche der Reisebüros nach Tarifen und weiteren Informationen nicht mehr erforderlich wie bisher. Die Expedienten erhielten in der Storefront einen direkten Überblick.

Dies sehe dann so aus, dass die Kunden nach einer Suche für einen Flug mehrere Angebote erhielten, die inkludierten Leistungen würden auf der Buchungsoberfläche nun am oberen Ende der jeweiligen Tarifspalte angezeigt. Reisebüros könnten so die unterschiedlichen Tarifangebote schnell und leicht vergleichen. «Dies ist ein wesentlicher Aspekt, damit sich die Reisebüros besser als Experten am Markt positionieren können», meint Morgan.

(Wolfram Marx)