«Hier in Bangkok ist die Situation ruhig. Die Sehenswürdigkeiten sind für Touristen geöffnet, alle Touren finden statt. Die Einkaufszentren, Läden und Restaurants haben wie immer geöffnet. Einzig die Militärpräsenz an gewissen strategischen Orten fällt etwas auf. Bis jetzt will von unseren Kunden niemand abreisen», fasst Thomas Maurer von Thomas Cook (Thailand) in Bangkok die Situation am Mittwoch (bei Redaktionsschluss) zusammen.
Bei Hans Spörri (Siam Hotels) tönt es ähnlich: «In den Touristenzentren im ganzen Land spürt man überhaupt nichts. Nur im Regierungsviertel von Bangkok fällt das dort postierte Militär auf. Wir haben bis anhin keine Annullationen zu verzeichnen.»
Peter Caprez (JW Marriott, Bangkok) relativiert diese Aussage: «Trotz der Ruhe haben wir kurzfristig einen Einbruch der Belegung von etwa 20%, dies vor allem durch frühere Abreisen oder annullierte Ankünfte von Geschäftsreisenden. Ein Problem sind reisserische Schlagzeilen gewisser Medien, vor allem in Europa. Die Leser stellen sich nun Militär am Strand von Phuket und andere Szenarien vor, die überhaupt nicht der Wirklichkeit entsprechen. Ich bin überzeugt, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen, wenn binnen zwei Wochen eine Übergangsregierung bestimmt wird. Ein Fragezeichen setze ich aber hinter die geplante Eröffnung des neuen Flughafens am 28. September.»
Wie sieht es bei den Schweizer Asien-Anbietern aus? Thomas Graf (Kuoni) berichtet von einigen Telefonanrufen: «Kurz vor der Abreise stehende Kunden wollten sich über die Situation erkundigen. Wir konnten sie beruhigen, bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es keine Annullationen und keine Umbuchungen.» Dasselbe ist von Ruth Landolt (Wettstein) zu erfahren: «Die Telefone liefen heiss, doch wir haben keine Annullationen. Die verunsicherten Kunden zeigen sich besonnen und sind für unsere Aufklärung dankbar.» Sowohl Thai Airways als auch Swiss bedienen Bangkok ab Zürich planmässig, wie beide Airlines bestätigen.
Reisehinweise
Das EDA hat die Reisehinweise für Thailand wie folgt ergänzt: «In Bangkok ist am 19.9.2006 nach einem Putschversuch der Notstand ausgerufen worden. Die Lage ist derzeit ruhig, die weitere Entwicklung jedoch ungewiss. Halten Sie sich über die Medien auf dem Laufenden, bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Reiseveranstalter und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.»
