Seit dem Abgang von Walter Brüllhardt vor einem Monat ist Marianne Häuptli bei Kuoni als Product Director Tour Operating sowohl für den Bereich Übersee/Ticketshop/Städte/Schiffe (SO) als auch für Badeferien (SE) verantwortlich. Die Restrukturierung im Tour Operating ist nun abgeschlossen.
«Der Grundgedanke bei der internen Reorganisation war, die Bereiche SE und SO mehr miteinander zu verflechten», erklärt Häuptli. Dazu sollen die Teams beider Bereiche ihr fachtechnisches Know-how mehr austauschen, während spezifisches Know-how in den jeweiligen Bereichen breiter abgestützt werden soll. Häuptli führt aus: «In den letzten Jahren wurden viele Bereiche zusammengelegt, sodass bei einzelnen Verantwortlichen eine Art Klumpenrisiko entstand. Die Bereichs- und Abteilungsleiter sollen nun mehr Unterstützung von Seiten der Sales/Operations Manager und Product Manager erhalten, andererseits werde ich ihnen mehr operative Verantwortung übertragen.» Der Vertrauensbeweis an die eigenen Mitarbeiter ist kein Lippenbekenntnis: «Ich werde operativ nicht überall dreinreden, nur in wesentlichen Punkten», so Häuptli.
Wesentliche Änderungen gegenüber der bisherigen Struktur ergeben sich so vor allem im Bereich Badeferien. Dort fungiert Daniel Widmer (bisher schon Abteilungsleiter Badeferien) ab 2007 als neuer Abteilungsleiter Spanien/Portugal, Kanaren/Balearen, Ägypten und Tunesien, während Franziska Wenger (bisher PM USA) als Abteilungsleiterin für Griechenland, Zypern, Marokko, Italien und Aldiana verantwortlich zeichnen wird. Beide haben 15 Jahre Kuoni-Erfahrung; ihnen zur Seite stehen je zwei Sales/Operations Manager.
Der Bereich Helvetic Tours, der bisher 60% des Paxvolumens im Bereich Badeferien ausmachte, wird komplett verselbständigt. Auch hier gibt es zwei Abteilungsleiter: Matthias Fehlmann ist verantwortlich für Ägypten, Bulgarien, Türkei, Tunesien und Italien, und Karin Markwalder übernimmt die Balearen/Kanaren, Marokko, Griechenland und Zypern.
Die länderspezifische Aufteilung bei Kuoni und Helvetic hat laut Häuptli damit zu tun, dass man klassische Winter- und Sommerdestinationen pro Person ausgewogen halten will, um über das ganze Jahr die Arbeit besser verteilt bewältigen zu können. Die Abtrennung von Helvetic erklärt Häuptli so: «Es sollen nicht mehr zwei Hüte auf demselben Kopf getragen werden. Wir wollen damit das Spezialistentum von Kuoni stärken, denn mit dieser Abtrennung können sich unsere Spezialisten-Teams besser um die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden kümmern.» Helvetic erhält ein eigenes Fulfilment und eine eigene Katalogproduktion. Die vier Abteilungsleiter erhalten überdies mit Sandra Looser eine PM, die als Stabsstelle die Auftragserteilung der Einkäufer mit den dafür zuständigen Agenturen koordiniert.
Wesentlich im Bereich Badeferien ist das Fehlen einer übergeordneten Person. «Ich will keine Elefanten unter mir, sondern sich ergänzende Verantwortliche. Es soll nicht zu viele Stufen von mir bis zur effektiven Produktion geben», erklärt Häuptli. Die Zwischenstufe der Senior Product Manager, alles langjährige Weggefährten von Häuptli, gab es schon länger, letztes Jahr wurde der Titel «Bereichsleiter» geschaffen. Dazu gehört Colette Ernst, die nebst USA und Ozeanien neu auch den Carshop übernimmt, der in ihrem Bereich besser angesiedelt ist als bisher beim Ticketshop. Arabien und die Abteilung Brasilien, World Class, Special Tours, Wellbeing (Leiter Mario Brunelli) werden neu dem Asien-Verantwortlichen Thomas Graf unterstellt, der gleichzeitig zum Bereichsleiter befördert wird. Bei Gabriela Stauffer ändert nichts.
Den grössten Wechsel macht Roger Zintl durch, der weiterhin Bereichsleiter Ticketshop ist, dort aber in der Person von Annina Walser eine Abteilungsleiterin erhält, denn seine Funktion wird aufgewertet: Neu ist Zintl der «Mister Airlines» bei Kuoni, verantwortlich für Einkauf und Yield Management sämtlicher Flugleistungen, im Linien- wie im Charterbereich. «Ein Key Factor», wie Häuptli meint.
Häuptli führt nun insgesamt 220 Personen, neun Personen (Zintl, Ernst, Stauffer, Graf, Gemperle, Widmer, Wenger, Fehlmann, Markwalder) rapportieren direkt an sie. Die neue Organisation gilt ab sofort, allerdings mit einzelnen rollenden Wechseln erst im 2007.
Jean-Claude Raemy
