Nachwehen der Fussball-Ticketverkäufe (Ausgabe 2007-09)

Auch Firmen in der Reisebranche wurden an der WM 2006 zu Opfern von Ticketbetrügereien.

Gestern fiel der Startschuss der Ticketverkäufe für die UEFA Euro 2008. Und noch immer beschäftigen sich verschiedene Firmen aus der Reisebranche mit Ticket-Problemen der FIFA Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

Eines der Opfer ist Sporttours aus Basel. In einem Schreiben von Gesellschafter Daniele Sarasino an Gläubiger heisst es: «Wie Sie sicherlich durch die Medien erfahren haben, wurden von verschiedenen Ticketlieferanten keine Fussball-WM-Tickets geliefert. Unsere Firma war davon betroffen, und wir mussten auf dem Schwarzmarkt viele überteuerte Tickets einkaufen. Seit Mitte Juli 2006 versuchen wir, von diesen Schuldnern unser Geld zurückzufordern.» Dabei handelt es sich gemäss Verantwortlichen von Sporttours immerhin um einen Betrag von gegen CHF 200000.

In der Folge sah sich Sporttours nicht mehr in der Lage, gewisse Rechnungen bei Transportunternehmen zu bezahlen. Weitere Opfer wurden so beispielsweise Busunternehmen und RailAway (Extrazüge). Laut Sarasino verhandelt man schon seit längerer Zeit mit diesen Firmen: «Wir haben offeriert, wenigstens einen Teilbetrag der offenen Rechnungen zu begleichen.» Dies wurde offenbar von einem Teil der Gläubiger akzeptiert. Andere versuchen, in Betreibungsverfahren zu ihrem Geld zu kommen oder wie Engel Reisen in Chur das Guthaben – in diesem Fall rund CHF 8000 – einzuklagen, wobei die beiden Parteien zurzeit Verhandlungen über eine gütliche Einigung führen.

Opfer von Betrügereien gewisser Tickethändler wurden viele, vom TO über Transportunternehmen bis zu Kunden. Für die UEFA Euro 2008 muss die Reisebranche also gewarnt sein.  

CP