Peter Spring: «Mit dem Ertrag sind wir klar nicht zufrieden» (Ausgabe 2007-10)

Der Umsatz der Hotelplan Swiss Group (HPSG) steigt; die Marge kann nicht mithalten und liegt klar unter jener des Konzerns.

Mit dem Geschäftsjahr 2005/06 (1. November 2005 bis 31. Oktober 2006) ist Christof A. Zuber, CEO des Hotelplan Konzerns, in vielen Belangen zufrieden, auch wenn die operative Profitabilität noch nicht genügend ausfalle. Als Gruppe sei man auf Kurs: Der Konzerngewinn stieg um 92,3% auf CHF 31 Mio., was vor allem auf die Verkäufe von Hotelplan Holland und der Hotelanlage Ikaros Village auf Kreta zurückzuführen ist.

Der Umsatz konnte um 1,5% auf CHF 1755 Mio. gesteigert werden. Klammert man die verkaufte Einheit Hotelplan Holland aus, wuchs der Umsatz  um 6,6%. Der EBIT lag mit CHF 18 Mio. 32,5% unter Vorjahr, was Zuber unter anderem mit Sozialplankosten erklärt. Insgesamt reisten 1691 Mio. Passagiere mit der Hotelplan Gruppe, das sind auf vergleichbarer Basis 0,7% mehr als im Geschäftsjahr 2004/2005. Berücksichtigt man den Verkauf von Hotelplan Holland, so gingen die Passagierzahlen um 10,6% zurück. Bei der HPSG konnte die Passagierzahl um 0,2% zulegen, Interhome um 1,6% und Horizonte um 11,9%. Inghams Travel (–2,5%) und Hotelplan Italien (–12,4%) lagen im Minus.

Zuber freut sich, dass alle Gesellschaften ihren Nettoerlös steigern konnten. Die HPSG steigerte bei fast gleich bleibenden Passagierzahlen den Nettoerlös um 6,8% auf CHF 732,4 Mio. Die Ertragslage blieb jedoch aufgrund von Überkapazitäten unter den Erwartungen. Mit einem Umsatz-Plus von 7,3% steuerte die englische Tochter Inghams wiederum ein Rekordergebnis bei. Die Interhome-Gruppe steigerte ihre Umsätze um 4,8%, Horizonte um 4,3% und Hotelplan Italien um 2,6%. Die beiden letztgenannten Gesellschaften verbesserten auch ihr Ergebnis. Durch den Verkauf von Hotelplan Holland hat sich die Umsatzverteilung der In- und Auslandaktivitäten verändert: Der Auslandumsatz beträgt noch 56,1% gegenüber 58,6% im Vorjahr. Die HPSG steuert mit 41,7% den Hauptanteil zum Gruppenumsatz bei, gefolgt von Hotelplan Italien (21,7%), Inghams Travel (21,1%), Interhome (11,1%), Hotelplan Holland (3,0%), Horizonte (1,3%) und Travelwindow (0,1%). Sowohl für Zuber als auch Peter Spring (CEO der HPSG) ist die Profitabilität der HPSG unbefriedigend und besitzt Steigerungspotenzial. Als Grund führt Spring Überkapazitäten auf dem Schweizer Markt an.

Die Vorzeichen für das laufende Geschäftsjahr sind laut Spring gut, er rechnet mit einem Umsatzwachstum für den Sommer von 4 bis 7%. Im Trend liegen derzeit Griechenland, Tunesien und die Türkei; Spanien hingegen liegt hinter Vorjahr zurück. Noch näher zum Kunden sei die Devise bei der HPSG. Dazu gehöre auch, dass es nun möglich ist, dank der M-Budget-Mastercard für Reisen Cumulus-Punkte zu sammeln.
Für die Zukunft sei die Gruppe gut aufgestellt: «Mit der neuen Gruppenstrategie haben wir die Ideallinie gefunden und verfolgen unser Zwei-Phasen-Modell Profitabilität und Wachstum. Zudem werden wir auf den 1. November 2007 die Hotelplan Gruppe in eine Holdingstruktur überführen. Hauptgrund dafür ist die Zuordnung von klaren Verantwortlichkeiten für die Geschäftsführer der einzelnen Gesellschaften», so Zuber.

Urs Hirt