Hotelplan dockt bei Air Berlin an (Ausgabe 2007-13)

Am 27. März wurden in Deutschland und hierzulande Veränderungen in der Struktur der Luftfahrt aus den beiden Ländern publik, die ans Mark der Flugszene Schweiz gehen.

Die Übernahme von 49% der Belair Airlines AG durch die Air Berlin plc (AB) ist nach Meinung von Peter Spring (CEO Hotelplan Schweiz) für alle Beteiligten eine Triple-Win-Situation. Hotelplan kann sein Angebot flexibilisieren und besser der natürlichen Nachfrage anpassen, was massgeblich zu einer Ergebnis-Verbesserung beiträgt, Belair kann als eigenständige Fluggesellschaft erhalten bleiben und weiter am Schweizer Markt aktiv werden, und Air Berlin erhält aus dem für sie auch strategisch wichtigen Schweizer Markt heraus die Möglichkeit, Ziele ausserhalb der EU anzufliegen.

Spring zum Findungs-Prozedere: «Wir haben alle Varianten von Alleingang bis zu verschiedenen Kooperation geprüft. Da wurden auch Kontakte zu Air Berlin geknüpft. Nach den ersten Gesprächen mit AB war uns klar, dass diese Variante für beide Parteien am meisten Sinn machen würde. Das hat damit zu tun, dass sich jede Airline, die nur in einem der Segmente Linie, Charter oder Low Cost tätig ist, schwer tut. Air Berlin ist in allen präsent.» Da AB zudem bereits erfolgreich in der Schweiz Fuss gefasst habe, «eröffnen sich Möglichkeiten der Bündelung von Volumen  für zusätzliche Frequenzen».

Aus der Sicht von Air Berlin, deren Trumpf die schnelle Wahrnehmung von Chancen ist, eröffnet die neue Beteiligung gemäs Pressesprecher Peter Hauptvogel eine wesentlich bessere Penetration des ihr wichtigen Schweizer Marktes.

Wesentlichster Nachteil aus der Sicht von Hotelplan ist der Verlust der Exklusivität. Dazu Spring: «Wir sind uns bewusst, dass künftig jeder andere Tour Operator, jeder Agent und auch jeder Kunde dasselbe Produkt wie wir beziehen kann.» Er gibt allerdings zu bedenken, dass die Erosion der Bedeutung der eigenen Flugmarke bereits recht weit fortgeschritten sei.

Belair gehört zu 51% Hotelplan und neu zu 49% Air Berlin. Die Airine bliebt eine schweizerische Gesellschaft, weil sonst die Schweizer Zulassung, die Flüge nach Nicht-EU-Staaten ermöglicht, erlöschen würde.  Der Verwaltungsrat wird unter dem Präsidium von Christof Zuber (CEO Hotelplan-Gruppe) künftig noch je zwei Vertreter von Hotelplan und Air Berlin umfassen.