«Am 10. Juni tritt Paris der Eidgenossenschaft bei» (Ausgabe 2007-14)

Lyria wird die Fahrzeit der TGV zwischen Zürich und Paris bis 2011 auf vier Stunden senken.

Das Datum ist schon lange bekannt: Am 10. Juni 2007 wird der fahrplanmässige Betrieb auf der neuen TGV-Linie Strassburg–Paris aufgenommen. Christian Rossi, Generaldirektor von Lyria, und Thierry Mueller, Projektleiter, sehen diesem Tag mit hohen Erwartungen, gespannt und doch ziemlich locker entgegen. «Mit dem TGV Est wollen wir  anfangs die Hälfte des Passagieraufkommens zwischen der Schweiz und Paris generieren», erklärt Rossi. Später sollen es 85% werden. Der Vorverkauf beginnt am 10. April.

Der TGV Est wird nicht nur eine neue Linie befahren und dadurch insbesondere zwischen Zürich und Paris um fast zwei Stunden schneller sein als die heute schnellste Verbindung, die silbrig-blauen Züge werden auch eine völlig neue Inneneinrichtung aufweisen und mit besseren Dienstleistungen aufwarten.

Weitere Neuheiten gemäss Rossi:

•    Ankunft im renovierten Gare de l’Est;
•    220-V-Steckdosen an jedem Sitzplatz der 1. Klasse;
•    Taxireservation für 1.-Klass-Passagiere;
•    Büroecke mit Steckdosen und  Familienabteile in der 2. Klasse;
•    Velotransport;
•    neues Catering mit Wagonlits («Innert vier Wochen nie zwei Mal das gleiche Menü»);
•    spezielle TGV-Schalter in Zürich und Basel;
•    neue Kindertarife Piccolissimo und Piccolo.

«Am 10. Juni 2007 tritt Paris der Eidgenossenschaft bei», verkündet ein Lyria-Folder. Rossi und Mueller sind gedanklich bereits weiter. Im Sommer 2009 soll die TGV-Fahrt Genf–Paris um eine halbe Stunde kürzer werden, jene von Bern und Lausanne nach Paris um etwa eine Viertelstunde. Zwei Jahre später soll die Hochgeschwindigkeitsstrecke Basel–Dijon bereit sein und die Fahrzeit um eine weitere halbe Stunde senken. Die dann 25-jährigen Kompositionen werden auf diesen Zeitpunkt technisch völlig überholt.

Auf die Zusammenarbeit mit der Reisebranche angesprochen, räumt Christian Rossi ein, dass die Buchungsanteile der traditionellen Partner Frantour und Railtour in den letzten Jahren von über 20%
auf rund 6% zurückgegangen seien. Der Branche werde auf der neuen Strecke mit guten Tarifen und einer grösseren Verfügbarkeit von Plätzen eine grosse Chance geboten. Thierry Muellers Büro für Anfragen befindet sich neu im französischen Teil des Basler SBB-Bahnhofs.   

HRB