Langstrecken sind im Reisebüro mehr gefragt als Badeferien (Ausgabe 2007-15)

TRAVEL INSIDE befragte 20 Retailer aus allen Regionen der Deutschschweiz nach den bisherigen Präferenzen ihrer Kunden für den Sommer.

Die Momentaufnahme zeigt, dass Griechenland (Festland und Inseln), Sardinien und Sizilien bisher stärker sowie die Balearen leicht besser gebucht werden als im Vorjahr. Die Publikumsgunst für Ägypten und das italiensiche Festland hat sich nicht stark verändert. Bulgarien, Korsika, Tunesien und die Algarve haben den Zwischenstand von 2006 bisher nicht erreicht. Die Entwicklung bei den Zielen Festland Spanien, Madeira, den Kanaren und der Türkei ergibt bei den befragten Agenten kein einheitliches Bild.

Vor allem bei der Türkei fehlt ein eigentliches Mittelfeld, die Erfahrungen schwanken zwischen starker Zunahme und wesentlicher Abnahme. Dabei spielt auch ein gewisser Unterschied zwischen Stadt- und Landkundschaft eine Rolle, vor allem wenn es um die Berücksichtigung von Zielen geht, die als kostengünstig gelten. Diese sind in ländlichen Gebieten eher gefragt.

Eine andere Variante scheint auch zu greifen: Die Kunden kommen vermehrt mit einer Preis-, nicht aber Zielvorstellung ins Reisebüro. Laut Alex Bähler (LCC, Basel) suchen Familien sehr oft Erlebnisferien, klassische Badeferien seien bisher eher in der Randsaison gefragt. Bei Globetrotter Bern hat Patrick Binz eine Zunahme im Bereich Pauschalen festgestellt, das sich allerdings auf tiefem Niveau bewege.

Bei praktisch allen Befragten laufen die Fernziele auch dieses Jahr ausgesprochen gut, wobei die Präferenzen in etwa jene Ziele betreffen, die bereits im Vorjahr zulegen konnten, sprich Nordamerika, Asien (insbesondere Thailand) und die Malediven. Dies gilt auch für die Wintersaison 2007/08 auf den Malediven, für die laut Bruno Bommer (Kuoni, Frauenfeld) bereits stark gebucht wird. In der Mehrzahl der Fälle ist das Wachstum auf der Langstrecke grösser als in Bereich Badeferien.

Kein einheitliches Bild zeigt sich bei der Frage nach der Rückkehr der Familien ins Reisebüro. Sandra Schmid (Leibacher, Zürich) konnte eine deutliche Zunahme feststellen, bei Rolf Kempter (Reise Meile, St. Gallen) fehlen sie noch immer. Sadi Vuilleumier (Imperial, Birmensdorf) hat die Erfahrung gemacht, dass viele Kunden nach schlechten Selbstbucher-Web-Erfahrungen wieder ins Reisebüro zurückkehren. Rolf Kempter spricht dabei von einer weniger starken Gewichtung des Preises, denn «gefragt ist wieder Qualität.»

Peter Kuhn/Guido Casanova/Chris Probst/Jean-Claude Raemy

Den aktuellen Buchungsstand der Generalisten finden Sie in der Druckausgabe