Droht dem TwD der Ausverkauf? (Ausgabe 2007-16)

Dorado Latin Tours ist nach Latino der zweite Abgang innert Jahresfrist. Unternehmertum und Erfahrungsaustausch sollen die Zukunft sichern.

Die Übernahme von Dorado durch Kuoni per 1. April hat für die Travel with a Difference AG (TwD) «doppelte Konsequenzen», wie Geschäftsführer Elmar Rüfenacht bestätigt: Zum einen verliert man den Südamerika-Spezialisten als Veranstalter-Mitglied. Zum anderen verliert man die Dorado-Tochter Premium Travel als Reisebüro-Mitglied. Damit reduziert sich die Zahl der Mitglieder von 36 auf 34, sprich 10 statt 11 TO bzw. 24 statt 25 Retailer.

Dorado ist innert Jahresfrist der zweite namhafte Spezialist, der den TwD verlassen muss, nachdem er aufgekauft worden ist. Latino wurde letzten April von Knecht übernommen. «Es ist schade, dass wir dadurch zwei Gründungsmitglieder verloren haben», ergänzt Rüfenacht.
Stephan Stalder, Co-Geschäftsführer von Take it Travel und VR-Präsident des TwD, sagt: «Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wenn Spezialisten unserer Gruppierung übernommen werden. Doch leider geht damit auch immer ein Stück Unternehmertum verloren.» Daher habe man intern bereits einen Antrag formuliert: «Wie können wir in Zukunft verhindern, dass Know-how verloren geht?» Die Abwanderung von weiterem Fachwissen soll gebremst werden. «Bei uns steht nach wie vor der Erfahrungsaustausch aller im Vordergrund, und nicht der wirtschaftliche Vorteil Einzelner», betont Stalder. «Bei uns gibt es keine Direktiven für den Wiederverkauf. Dies ist der grosse Unterschied zwischen dem TwD und dem TTS.»

Und zum drohenden Ausverkauf der Spezialisten erklärt Stalder: «Wir sind weiterhin gut aufgestellt. Wir suchen nicht unbedingt Nachfolger für Dorado und Latino.» Zudem habe man mit Tibet Culture Trekking und Camper World im vergangenen Jahr zwei neue Veranstalter-Mitglieder aufgenommen. «Obwohl es nicht mehr so viele unabhängige Reisebüros gibt, sind aktuell vier, fünf an einer Mitgliedschaft interessiert. Wir stehen also nicht unter Zugzwang.»