Was zu Beginn 2005 vermutet werden konnte, ist eingetroffen: Noch bezahlen einige Airlines Kommissionen auf IATA-Tickets, aber deren Zahl wird immer kleiner. Ins Gewicht fällt heute eigentlich nur Emirates. Und deren Kommissionen wurden eben reduziert, wobei als eine Art Ausgleich der Treibstoffzuschlag in den Ticketpreis integriert wurde. Anita Kongson begründet: «Wir haben unsere Kommission auf IATA-Tickets von neun auf fünf Prozent reduziert. Dieses Vorgehen entspricht unserer weltweiten Geschäftspolitik. Nicht davon betroffen sind unsere Market Fares.»
Die Broker sind sich einig: Kommissionen sind am Auslaufen und letzten Endes irrelevant, da sie nur IATA-Tarife betreffen und die Ticketpreise einfach anders kalkuliert werden. Noch immer besteht die Abgeltung der Broker im Normalfall aus einem Dreier-Paket: Kanalgebühren, Abgeltung/Unterstützung von Marketing-Aktivitäten und Incentives in Form von Honorierung indexgetriebener Steigerungsraten. Je nach Tarifart dominiert das eine oder andere Element. In den letzten zwei Jahren hat sich die Zusammensetzung des Umsatzes der Broker stark verändert. Verkauft werden immer mehr IATA-Tickets.
Dies hat zwei Gründe: Durch den Boom bei den Lowcostern publizieren vor allem europäische Airlines ihre Tarife wegen des Direktverkaufs viel häufiger. Weiter haben verschiedene kleinere Büros ihre IATA-Lizenz zurückgegeben oder nutzen sie nicht mehr. Carlo de Salvo (IATA Schweiz) dazu: «Von 770 BSP-Teilnehmern im 2005, sind es über 750 im 2006 dieses Jahr noch 690, also ein Rückgang von10,4%.»
Auch wenn das Langstreckengeschäft stärker gewachsen ist, der befürchtete Einbruch bei Europa-Verkäufen ist ausgeblieben, wie Annina Walser (Kuoni Ticketshop) bestätigt. Allerdings ist der Durchschnittspreis der europäischen Tickets gesunken, im Longhaul-Bereich aber gestiegen, wie Bruno Gutmann (Hotelplan Flightshop) ausführt. Dies gilt auch für Kuoni.
