IATA will Agenturen mit BSP neu alle 14 Tage belasten (Ausgabe 2007-19)

Die IATA will Zahlungsfristen auch in der Schweiz verkürzen.

Die IATA evaluiert derzeit ihre Strategie betreffend BSP (Bank Settlement Plan). Dieses einheitliche Abrechnungsverfahren der IATA-Dokumente zwischen den Fluggesellschaften und den IATA-Agenturen wurde bisher in der Regel monatlich durchgeführt, wobei eine BSP-Clearingstelle für das zentrale Inkasso bei den Agenturen zuständig ist. Nun will die IATA zu zweiwöchentlichen Belastungen übergehen. Im Juni soll der definitive Entscheid fallen.

Nachdem die Langstrecken-Airlines ihre Kommissionssätze auf IATA-Tickets kontinuierlich senken, und sich die Markttarife immer mehr den IATA-Tarifen annähern, könnte dieser Entscheid für manches IATA-Reisebüro Liquiditätsprobleme schaffen. Seit zwei Jahren haben bereits zahlreiche kleinere Agenturen ihre IATA-Lizenz zurückgegeben – heute zählt man noch 690 IATA-Agenturen in der Schweiz.

Zurzeit erfolgt die BSP-Abrechnung in der Schweiz grundsätzlich monatlich», erklärt Claudio de Salvo, IATA-Chef Schweiz, «aber 20% der Agenturen zahlen bereits jede Woche. Dadurch verbessert sich für die Airlines die Finanzkontrolle wesentlich, und die Agenturen tragen am Ende des Monats weniger Risiko. Nicht zuletzt verlangt die IATA von jenen Agenturen, die einen wöchentlichen Belastungs-Rhythmus wählen, auch eine tiefere Bankgarantie. Dies gilt auch für 14-tägliche Belastungen.» Die restlichen 80% werden je zur Hälfte im Monats- bzw. Zweiwochen-Rhythmus belastet.

In der Schweiz beträgt das BSP-Volumen rund CHF 4,2 Mrd. und weist einen der höchsten Yields in Europa aus. Auch bei der Zahlungsabwicklung liegt sie über dem europäischen Durchschnitt, da bereits ein Fünftel der Agenturen auf eine wöchentliche Belastung setzt. Es ist denkbar, dass die IATA im Juni gleich den Übergang zur wöchentlichen BSP-Abrechnung beschliessen wird, da man einen Zweiwochen-Rhythmus auch als einen Schritt zu dieser Lösung hin interpretieren könnte.