Im Vorfeld des Pow Wow dominierte ein kanadisches Thema die Runde: Nachdem die kanadische Regierung per 1. April 2007 einen Steuerrabatt abgeschafft hatte, durch den bisher auf touristische Leistungen für ausländische Gäste keine Goods & Services Tax (GST) zu entrichten war, drohten deutsche und niederländische Teilnehmer des Rendez-Vous Canada mit einem Boykott der Messe. Der Grund: Ihnen drohten Verluste, da sie wegen der Preisbindung die Mehrkosten nicht an die Kunden weitergeben können und die Preislisten für 2007 alle längst gedruckt waren.
Bevor sich die ebenfalls angegangenen Schweizer Kanada-Veranstalter zu einer gemeinsamen Aktion zusammenraufen konnten, war alles schon wieder vom Tisch: Eine TO-Delegation mit Tilo Krause-Dünow (Canusa Touristik), Lisette Smit (TUI Nederland) und Bill Knowlton (Jonview Canada) protestierte in Ottawa erfolgreich gegen die Steuerpläne der Regierung.
Demnach ändert sich trotz dem neuen Steuersystem (FCTIP) nichts, «sofern TOs plausibel nachweisen können, dass für eine Pauschalreise eingekauft wird», wie Thomas Jenzer (Skytours) erklärt. Eine Änderung gibt es dennoch, und zwar betreffend der GST auf FIT-Hotelübernachtungen. «Es bleibt nur alles beim Alten, wenn ein Kooperationsvertrag mit dem Leistungsträger vor dem 25.09.2006 unterzeichnet wurde», präzisiert Paul Heimo (Flex Travel).
Diskutiert wird, ob die 6% GST nur zurückgefordert werden können, wenn die Übernachtungen als Package verkauft werden (d.h. ein Pauschalpreis für den Kunden). Alain Weber (Hotelplan): «Da wir fast nie FIT only verkaufen, sprich der Kunde sowieso ein Flugticket braucht und meistens auch noch andere Services kauft, können wir die 6% wieder zurückfordern. Die ganze Administration wird glücklicherweise durch die Lokalagenten vorgenommen.» Schriftliche Details aus Kanada zur detaillierten Definition eines Packages werden aber noch erwartet.
JCR
