Löst Personenfreizügigkeit das Branchen-Personalproblem? (Ausgabe 2007-23)

Seit 1. Juni gilt die volle Personenfreizügigkeit. Ausländer springen für fehlende Fachkräfte ein.

Das Stellenangebot in der Schweiz wächst dank anhaltender Konjunktur  – auch in der Reisebranche. Doch sind qualifizierte inländische Reisefachkräfte oft Mangelware. Immer mehr ausländisches Personal, vor allem aus unseren Nachbarstaaten, arbeitet und lebt in der Schweiz. Trägt die volle
Personenfreizügigkeit mit 20 Staaten Europas zur Lösung bei? TI hörte sich bei den Generalisten um.

TUI Suisse: «Vor allem die Mitarbeitenden aus dem deutsch- und französischsprachigen Raum sind für uns eine wichtige Ergänzung», erklärt Roland Schmid (Chief of Staff). «Der Wegfall des Bewilligungsverfahrens beschleunigt die Rekrutierung und das Einstellen.» Per 1. Juni sind 564 Angestellte für TUI Suisse tätig. Von 23 Neuzugängen sind kumuliert 22 Ausländer, davon 18 Deutsche. Unter dem Strich ist jeder sechste Mitarbeitende Ausländer (16,84%).

Hotelplan Schweiz beschäftigte Ende Mai 818 Angestellte. Der Ausländeranteil macht 9,66% aus; fast jeder zehnte Mitarbeitende hat keinen Schweizer Pass. Lukas Zurkinden (Leiter Human Resources) betont, dass die überwiegende Mehrheit Secondos sind. «Ansonsten gestaltet sich der Anteil ausländischer Arbeitnehmender zurzeit nicht anders, als dies schon in der Vergangenheit der Fall war – es ist der Ausnahmefall.»

Kuoni Schweiz: Der Ausländeranteil wird bei Kuoni nicht erhoben. Laut Ralph Weller (Leiter Human Resources) ist die Bedeutung von ausländischen Mitarbeitenden vor und nach der Personenfreizügigkeit unverändert. Die meisten Ausländer unter den 1600 Angestellten seien aus den Nachbarstaaten.