Meier: «Kuoni-Umstrukturierung ist keineswegs Selbstzweck» (Ausgabe 2007-27)

Die Marken der SBD Smart sollen gestärkt werden, ohne eine neue Dachmarke zu schaffen. Über den einzuschlagenden Weg will sich CEO Armin Meier nicht äussern.

Eigentlich wollte sich die Kuoni-Geschäftsleitung zur Umsetzung der neuen Konzern-Struktur vor dem kommenden Herbst nicht mehr äussern. Für CEO Armin Meier «macht es wenig Sinn» die Fragestellungen im Rahmen der Realisierung «in der Öffentlichkeit zu diskutieren.» Zu weiteren offenen Fragen hat sich Meier gegenüber TI dennoch geäussert. So legt er Wert darauf, dass die erfolgreiche Umsetzung der beschlossenen Struktur einem Hauptkritierium unterliege: «Wir müssen unser operatives Tagesgeschäft weiterhin erfolgreich führen können.» Denn die Kuoni-Gruppe weicht nicht von ihren kurz- und mittelfristigen Zielen ab: «Wir streben bis und mit 2009 ein Wachstum an, das wesentlich über jenem des Gesamtmarktes liegt.» Das soll sich in einem nachhaltigen EBIT-Anstieg sowie einem ROIC ausdrücken, der 2009 einen Wert zwischen 18 und 20 Prozent erreichen soll.

Die kommunizierte neue Struktur lässt die Frage offen, welches mögliche Synergien oder Gemeinsamkeiten der strategischen Business Divisonen (SBD) Style und Smart sein sollen und könnten. Armin Meier präzisiert: «Synerigen, wie zum Beispiel beim Einkauf sind durchaus denkbar. Dies wird nun im Detail erarbeitet.» Auf die Frage nach der Wünschbarkeit oder Notwendigkeit eines Bezugs zu Kuoni für die Smart-Marken antwortet Meier: «Wir werden unsere Kunden auch künftig durchgängig bedienen.» Die Spekulation, es solle für die Marken der Linie Smart eine neue Dachmarke geschaffen werden, lässt Meier nicht zu: «Alle unsere Marken im Bereich Smart sollen durch die Fokussierung gestärkt werden.»

Was die Vertriebswege anbelangt, gilt laut Meier noch immer das Motto «always open.» Er geht davon aus, dass die Smart-Angebote über den Handel und zunehmend über die Vertriebskanäle Internet und Direktverkauf abgesetzt werden. «Bei den Angeboten von Style geht es hingegen um massgeschneiderte Reisen, bei deren Buchung sich die Kunden nach wie vor und sogar vermehrt persönliche Beratung wünschen», so Meier.

Die Tatsache, dass die Integration von Kuoni Schweiz nicht sofort, sondern während der kommenden zwölf Monate vorgenommen werden solle, sei keineswegs einer noch herrschenden Unsicherheit bezüglich der Richtigkeit des Entscheids gleichzusetzen, führt Meier aus. Die neue Gliederung sei keineswegs Selbstzweck, sondern «soll den von uns kommunizierten Zielen dienen.» Das dabei gewählte Vorgehen sei ein sinnvoller Prozess, der nun im Detail geplant und umgesetzt werden solle. Nach wie vor seien – nicht nur für die Schweiz – nationale Differenzierungen denkbar. «Dies wird nun ausgearbeitet.» Die lokalspezifische Ausprägung bleibe auch trotz grossen Synergien in verschiedenen Bereichen erhalten.

Abschliessend ist Meier überzeugt, dass dank einer Sparten-Organisation «Kuoni durch das Bündeln von Kompetenzen bei der Lösung gleichartiger Problemstellungen sehr viel mehr Schlagkraft entwickeln kann.»

Peter Kuhn