Swiss bestraft Agenten mit 200.- pro Ticket für fiktive Buchungen (Ausgabe 2007-28)

Reisebüros mit vielen No-Show-Buchungen können künftig via ADM mit CHF 200 pro Ticket gebüsst werden.

Ab 1. August behält sich Swiss vor, bei fiktiven Buchungen bzw. No-Shows ohne Ticket bei der Buchungsstelle via ADM (Agent Debit Memo) Schadenersatz einzufordern – mit einer Belastung von CHF 200.

Laut Thomas Benz (Senior Manager, Head Sales & Marketing Swiss Switzerland) soll dies jedoch nicht in jedem Fall, sondern vor allem bei klarem Missbrauch angewendet werden: «Wir möchten dies nicht als Busse oder weitere Gebühr verstanden wissen, sondern unsere Partner für die Situation sensibilisieren und sie auf mögliche Konsequenzen hinweisen.» Es gehe auch darum, dass sich die Agenten an die TNN (Ticket number notification) und TDC (Ticket deadline control) Regelungen halten.

Benz weiter: «Es gibt Agenten, die monatlich bis zu 100 solcher fiktiver Buchungen vornehmen. Swiss entstehen dadurch immense Kosten wie Einnahmeverlust für das gebuchte Ticket und im Fall eines ‹Denied Boarding› Kompensationskosten, Umbuchungen auf andere Airlines und Entschädigungen für Hotel und Mahlzeiten. Zudem werden die abgebuchten Segmente von den GDS in Rechnung gestellt.»

Eine Belastung via ADM aufgrund der rückwirkenden Überprüfung anhand des Reporting erfolgt laut Benz nicht automatisch. Swiss wolle den Aufwand in Grenzen halten und werde vor allem auch das Gespräch mit jenen Agenten suchen, die augenfällig No-Shows durch fiktive Buchungen verursachen. Es könne nicht sein, dass Agenten zu Lasten von Swiss mit fiktiven Buchungen ihre GDS-Incentives erreichen, so Benz.
Diese fiktiven Buchungen beeinflussen laut Benz zudem die Aussteuerung der Flüge negativ. Zuverlässige Reservierungen hingegen würden zu Kostensenkungen bei den Airlines sowie einer höheren Kundenzufriedenheit führen.