Die thailändische Bangkok Airways (PG) hat im Winter zu wenig Maschinen. Einerseits wird das Streckennetz erweitert und bestehende Routen ausgebaut, andererseits gehen zwei B-717 an den Besitzer zurück und die Auslieferung von zwei neuen A319 verzögert sich. Nun ist PG in der Schweiz fündig geworden und übernimmt im Wetlease auf der Basis ACMI (Aircraft, Crew, Maintenance und Insurance) von Ende Oktober 2007 bis Ende März 2008 einen A320 von Edelweiss Air und eine MD-90 von Hello.
Peter Wiesner, Vice President Marketing von Bangkok Airways, zum Deal: «Wir mussten ein vergleichbares Qualitätsprodukt finden. Nach einigen Evaluationen kamen letztlich nur die beiden Schweizer Airlines in Frage. Die Maschinen werden nicht umbemalt und durch Piloten von Hello und Edelweiss geflogen. Das Kabinenpersonal wird von Bangkok Airways sein. Es wird also auf gewissen Flügen nach Phuket, Krabi, Siem Reap und Phnom Penh auch einmal ein Gruezi mitenand aus dem Cockpit ertönen. Beide Airlines bürgen für einen reibungslosen Flugbetrieb mit Schweizer Qualität.»
Hugo Wermelinger, COO von Hello, bezeichnet diesen Wetlease als eine gute Option: «Wir stellen zuerst die gesamte Crew, werden aber nach Vorgaben des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) die Flight Attendants von Bangkok Airways für einen nahtlosen Übergang schulen. Die Maschine bleibt in der Schweiz immatrikuliert und untersteht somit den Bazl-Vorschriften.»
Für EDW ist es das erste Mal, dass ein A320 so weit entfernt von der Heimatbasis zum Einsatz kommt, wie CEO Karl Kistler erklärt: «Wir haben im Winter schon öfters für andere Airlines Einsätze im Ausland geflogen, meist aber nicht für eine so lange Zeit. Der Vertrag mit Bangkok Airways hat deshalb für Kuoni den Nachteil, dass die Maschine am begehrten Wochenende nicht zur Verfügung steht. Über den gesamten Winter gesehen haben wir auf der Kurz- und Mittelstrecke, also Ziele für den A320, eine tiefere Produktion.»
Kistler geht davon aus, dass während des gesamten Winters jeweils ein Flight Attendant von Edelweiss Air mit an Bord sein wird. Das sei aber noch Gegenstand von Verhandlungen.
UH
