Neuer Cruise-Hotspot Rotes Meer

Nach MSC lanciert auch Scenic/Emerald Kreuzfahrten ab Saudi-Arabien – und weitere aktuelle Cruise-News.
Debüt der neuen Emerald Azzurra im Roten Meer. ©Emerald.

Das Rote Meer mit Suez-Kanal wird von vielen Kreuzfahrtschiffen vor allem auf Überstellfahrten, Grand Voyages oder Weltreisen befahren. Die Ankündigung von MSC Cruises, im Winter 2021/22 die MSC Magnifica als erstes Kreuzfahrtschiff überhaupt in Jeddah (Saudi-Arabien) zu stationieren, liess deshalb vor wenigen Monaten aufhorchen.

Vom 13. November 2021 bis Ende März 2022 sind siebentägige Kreuzfahrten im Roten Meer mit Besuch von Akaba (Petra), Safaga (Luxor) sowie Al-Wadschh und Yanbu (Saudi-Arabien) möglich. Ab den meisten europäischen Hauptstädten werden für diese neuen Schiffsreisen in Zusammenarbeit mit Saudia Fly&Cruise-Programme aufgelegt.

Der Restart der Scenic Eclipse

Kürzlich meldete auch Scenic, dass ihr erstes Hochseeschiff, die 5-Sterne-plus-«Discovery-Yacht» Scenic Eclipse (ausgeliefert 2019, 16’500 BRZ, 228 Pax) von Oktober bis Dezember 2021 den Restart für das internationale Publikum im Roten Meer festgelegt hat. «Saudi-Arabien wird in den kommenden Jahren eines der gefragtesten Reiseziele sein», ist Glen Moroney, Gründer und Vorsitzender der Scenic Group, überzeugt.

Heimathafen der Scenic Eclipse wird ebenfalls Jeddah sein, angelaufen werden auf unterschiedlichen Routen u.a. die Tauchermetropole Yanbu, Aqaba in Jordanien und Port Ghalib Marina unweit von Luxor. Die eisverstärkte Luxus-Megayacht Scenic Eclipse zeichnet sich mit einem mitgeführten U-Boot, zwei Hubschraubern, einer Flotte von Zodiacs, Gourmet-Küche und grosszügigen Suiten aus. Eine zweite Eclipse-Einheit ist derzeit auf der Werft in Rijeka im Bau und wird voraussichtlich Ende 2022 ausgeliefert.

Emerald Azzurra doppelt nach

Nun hat die Scenic Group bekannt gegeben, dass auch der erste Hochsee-Neubau für ihre zweite Marke Emerald, die Emerald Azzurra, auf ihrem Debüt das Rote Meer besuchen wird. Die neue «Superyacht» für 100 Passagiere startet am 14. Februar 2022 in Limassol auf ihre 10-tägige Jungfernfahrt durch den Suez-Kanal nach Jeddah und legt dabei u.a. in Port Said, Sharm E-Sheikh, Duba und Al Wahj an. Ab dem 18. März 2022 hat die Azzurra ab Jeddah eine zweite, 12-tägige Reise nach Al Wahj, Duba, Aqaba, Sharm el-Sheikh, Ain Sokhna und durch den Suezkanal zurück ins Mittelmeer bis Athen im Programm.

Die neue Emerald Azzurra verspricht ein «intimes und authentisches Reiseerlebnis an Bord eines luxuriösen Kreuzfahrtschiffes». Nebst geräumigen, modernen Unterkünften stehen verschiedene Bereiche zum Essen und Entspannen zur Verfügung, darunter das Sky Deck mit einem Spa Pool oder das Wellness Deck mit Spa, Fitnessraum, Sauna und Friseur. Schwimmen und Wassersport sind unterwegs während der Badestopps ab einer Plattform möglich.

Das Flussfahrten-Comeback

Die Scenic Group ist aber vor allem mit ihrem breiten Angebot an Flussfahrten weltweit ein Begriff, die international vermarktet werden. Unter der Marke Scenic Luxury Cruises & Tours werden 15 All-Inklusive-«Space-Ships» im 5-Sterne-Segment betrieben, unter der Marke Emerald Cruises neun «Star-Ships» im 4-Sterne-plus-Segment.

Beide Flotten haben inzwischen wieder einige Schiffe im Dienst; befahren werden der Douro, der Rhein, die Donau und ab Bordeaux die Garonne, Gironde und Dordogne. Speziell für deutschsprachige Kunden bietet Emerald am 20. September eine Fahrt von Budapest nach Passau mit deutschsprachiger Bordbetreuung und deutschsprachigen Ausflügen zum Kennenlernpreis an. Ab Ende November sind Weihnachtsmarktfahrten auf Rhein und Donau geplant.


Hier weitere, noch nicht gesondert gemeldete News der letzten Tage aus der weiten Welt der Schiffsreisen:

Polarreisen mit Globoship. ©Globoship

Globoship pusht Polarreisen. Die «meisten und ungewöhnlichsten Polarreisen» sind gemäss Globoship beim Berner Schiffsreiseveranstalter zu finden. Beispiele sind etwa die Antarktis mit einem Segelschiff, der Nordpol mit einem Eisbrecher, Spitzbergen und Grönland mit einem kleinen 12-Personen-Expeditionsschiff, Expeditionskreuzfahrten mit Helikopterflügen zu Kaiserpinguinkolonien oder Antarktis-Expeditionen ab Neuseeland statt ab Südamerika. «Viele der Schiffe sind in der Schweiz nur bei uns zu finden», ergänzt Mischa Niederl, CEO von Globoship.

Der «Cash-Burn» geht weiter. Die grossen drei globalen Cruise-Gesellschaften haben auch in diesem Jahr trotz des sachten Restarts erster Schiffe weitere hohe Millionen-Beträge «verbrannt». Gemäss «CIN» betrug der Cash-Burn bei Carnival Corporation in der ersten Hälfte 2021 monatlich 500 Mio. US-Dollar, bei der Royal Caribbean Group im zweiten Quartal 2021 monatlich rund 330 Mio. US-Dollar und bei Norwegian Cruise Holdings monatlich 200 Mio. US-Dollar. Mit den Kosten für den Restart weiterer Schiffe gehen die Unternehmen davon aus, dass der Cash-Burn in der zweiten Jahreshälfte weiter ansteigen wird.

Impfnachweis ist in Florida zulässig. Ein vom Staat Florida erlassenes Gesetz, das es den Reedereien verbietet, von ihren Passagieren einen Impfnachweis zu verlangen, hat in der Industrie für Aufregung und Widersprüchlichkeiten gesorgt. Einerseits empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC den Reedereien eine vollständige Impfung der Passagiere, andererseits sah der Staat Florida im Verlangen eines entsprechenden Nachweises eine Diskriminierung der Ungeimpften. Norwegian Cruise Line Holdings, die mit ihren Marken NCL, Oceania und Regent auf eine 100%-Impfung von Gästen und Crew setzt, klagte gegen das Gesetz – und kam damit durch: Gemäss verschiedenen Portalen hat eine einstweilige Verfügung das Gesetz wieder ausser Kraft gesetzt.

Nicko lanciert Summer Specials. Die beiden Hochseeschiffe der deutschen Nicko Cruises, das Expeditionsschiff World Voyager und der «klassische» Neuzugang Vasco da Gama, sind von September bis November 2021 auf verschiedenen Mittelmeer-Routen zu attraktiven Sonderpreisen buchbar. Geschäftsführer Guido Laukamp möchte damit die im Juli etwas abgeebbte Nachfrage wieder ankurbeln.

Die Norwegian Prima. ©NCL

Norwegian Prima zu Wasser gelassen. Das erste von sechs Schiffen der neuen Prima-Klasse, die Norwegian Prima, hat das Trockendock der Fincantieri-Werft in Marghera verlassen. Der 142’500-BRZ-Neubau für 3215 Passagiere (Doppelbelegung) wird mit verschiedenen Neuerungen aufwarten, so z.B. einer verdoppelten Fläche der Outdoor-Flaniermeile The Waterfront (neu Ocean Boulevard), einer kulinarischen Open-Air-Food Hall oder einem weiter entwickelten Suiten-Bereich The Haven. Ab Sommer 2022 wird die Norwegian Prima als neustes Schiff von NCL Nordeuropa anlaufen, bevor es über den Atlantik für eine Wintersaison nach Bermuda und in die Karibik geht.

Oceania Vista mit neuen Kulinariklocations. Nach ersten Einblicken in die öffentlichen Bereiche und die Kabinenkategorien der neuen Vista stellt Oceania Cruises nun auch die Restaurants und Kulinarikerlebnisse an Bord des neusten Flottenmitgliedes vor. Für Genusselemente werden zwölf Gourmet-Treffpunkte sorgen, darunter zwei neue Restaurants: Das Ember kombiniert originelle amerikanische Kreationen mit beliebten Klassikern und das Acquamar Kitchen verbindet Gaumenfreuden mit Wellness. Auch eine hauseigene Bäckerei gibt es erstmals auf der Vista. Die neue Vista wird voraussichtlich Anfang 2023 ausgeliefert.

Amadeus präsentiert Angebot 2022. Amadeus Flusskreuzfahrten, der Reiseveranstalter der Premium-Schiffe von Lüftner Cruises, hat das Programm 2022 veröffentlicht. Höhepunkt ist die Inbetriebnahme des Neubaus Amadeus Cara für 163 Passagiere, eine weitere Einheit der hochklassigen Amadeus Silver-Baureihe. Der Neubau wird ab Frühjahr auf der Donau, dem Rhein und seinen Nebenflüssen zum Einsatz kommen. Eine weitere Neuheit ist das deutlich erweiterte Angebot an unterschiedlichen Landausflügen.

Princess-Programm Alaska 2023. Princess Cruises wird 2023 Alaska mit sechs Schiffen ansteuern. Auf dem Programm stehen 146 Abfahrten ab Anchorage, Seattle, San Francisco und Vancouver. Auf unterschiedlichen Routen werden insgesamt fünf Gletscherregionen angelaufen, auch die Inside Passager ist eines der Routen-Highlights. Im Rahmen von verschiedenen Cruisetouren lässt sich bei Princess Cruises die Kreuzfahrt mit Landreisen verbinden.

Regent veröffentlicht Katalog 2023/24. Die «Voyage Collection 2023-2024» von Regent Seven Seas Cruises wartet mit verschiedenen Schwerpunkten auf. So wird die Luxus-Reederei im Sommer 2023 mit vier Schiffen in Europa kreuzen, darunter die Seven Seas Splendor. Erneut im Angebot ist der Südpazifik, in Alaska kommt die Seven Seas Explorer zum Einsatz und ausgeschrieben sind u.a. auch vier Grand Voyages, darunter eine 59-Nächte-Fahrt von Sydney nach Tokyo.

(Beat Eichenberger)