Lufthansa erhöht Kapital und will Staatshilfe zurückzahlen

Mehr als 2 Milliarden Euro neues Geld für den Airline-Konzern.
LH-Airbus A380: 6 Maschinen wurden ausgemustert, 8 Flugzeuge werden langfristig parkiert (stored). © Lufthansa

Lufthansa hat am Wochenende die lange erwartete milliardenschwere Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der deutschen Staatshilfen angekündigt. Der Bruttoemissionserlös soll EUR 2,14 Mia. betragen.

Mit dem Geld will der Airline-Konzern die Stillen Einlage I des deutschen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Höhe von EUR 1,5 Mia. zurückzahlen. Zudem sei beabsichtigt, die Stille Einlage II in Höhe von EUR 1 Mia. bis Jahresende vollständig zurückzuzahlen und den nicht in Anspruch genommenen Teil der Stillen Einlage I ebenfalls bis dahin zu kündigen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte kürzlich gesagt, er wolle die Rückzahlung der deutschen Staatshilfen noch mit der derzeitigen Bundesregierung regeln. «Wir würden gern noch mit den jetzigen Ansprechpartnern Klarheit schaffen.» Deutschland wählt am kommenden Sonntag.

Einen Kredit der Staatsbank KfW von EUR 1 Mia. hat Lufthansa bereits zurückgezahlt. Für die Rückzahlung der stillen Einlagen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds hatte Spohr die jetzige Kapitalerhöhung bereits angekündigt.

Noch im zweiten Quartal hatte die Lufthansa EUR 1,5 Mia. aus der zweiten stillen Einlage des Bundes bezogen. Insgesamt hat sie damit Staatshilfen in Höhe von EUR 4 Mia. in Anspruch genommen. Das Geld stammt von Deutschland sowie den Nachbarstaaten Belgien, Österreich und Schweiz.

Vorstand zeichnet neues Kapital

Der Bezugspreis soll bei EUR 3,58 je neuer Aktie. Die neuen Papiere sollen den Aktionären voraussichtlich vom 22. September bis 5. Oktober im Bezugsverhältnis 1:1 angeboten werden.

Die Kapitalerhöhung wird von einem Konsortium aus 14 Banken vollständig garantiert. Darüber hinaus haben mehrere von Blackrock verwaltete Investmentfonds einen Sub-Underwriting-Vertrag über insgesamt EUR 300 Mio. abgeschlossen und sich verpflichtet, ihre Bezugsrechte in vollem Umfang auszuüben. Ebenso haben sich alle Vorstandsmitglieder der Gesellschaft bereit erklärt, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen und Bezugsrechte für die jeweils gehaltenen Aktien vollständig auszuüben. (TI)