«Die Malediven-Inseln mit einem leicht erreichbaren Hausriff sind im Vorteil» (Ausgabe 2014-34)

Manta-Chef Andy Zgraggen äussert sich zum aktuellen Geschäft mit den Trauminseln.

Herr Zgraggen, die Malediven-Hochsaison steht an: Wie entwickelt sich das Geschäft?

Obwohl Edelweiss im Sommer die Malediven nicht anflog, konnten wir dank Kontingenten auf Austrian Airlines und mit anderen Linienflügen den Passagierrückgang in Grenzen halten. Für den Herbst sehen die Zahlen bereits wieder besser aus. Extrem freudig stimmen uns überdies die Buchungseingänge für den Winter, die eigentliche Hochsaison.

Welchen «Inseltypus» bevorzugen die Kunden derzeit besonders stark?

Was seit längerer Zeit beobachtet wird, setzt sich weiter fort: Schnorcheln klettert auf der Prioritätsliste unserer Gäste immer weiter nach oben. Das heisst, Inseln mit einem guten und leicht erreichbaren Hausriff sind im Vorteil. Ein weiterer Trend geht Richtung Wellness und erfreulicherweise dürfen wir auch immer mehr Familien als Gäste begrüssen, demzufolge profitieren grössere Inseln mit einem breiten Aktivitätsprogramm.  

Allgemein kann man sagen, dass die Mittelklasse-Inseln weiterhin stark im Trend sind – wir erhalten hier auch viele «stop sales». Daher unsere Empfehlung: Kunden sollten so früh wie möglich buchen.

Welche Entwicklungen stellen Sie generell im Malediven-Business fest? Die Resort-Bautätigkeit geht unvermindert weiter.

Von fast 1200 Inseln sind 200 bewohnt und weitere 108 touristisch genutzt – da ist noch genügend Platz für weitere Resorts. Ausserdem zeigt der vierte Masterplan für Tourismus auf den Malediven interessante Entwicklungen – so machen sich die Verantwortlichen ernsthafte Gedanken über den Schutz des Meers, verbessertes Abfallmanagement und vermehrten Einbezug der lokalen Bevölkerung im Tourismus. Auch der internationale Flughafen von Gan im Süden der Malediven wird als zweiter Hub ausgebaut und soll Male entlasten. Angesichts dieser Tatsachen und des ungebrochenen Booms des Inselparadieses beurteile ich die jetzige Bautätigkeit durchaus positiv.

Wie ist die Preisentwicklung auf den Malediven allgemein?

Wir sehen Preiserhöhungen von ca. 5 –7%, dazukommt noch die Erhöhung der Taxen (MwSt.)  von 5%. Aber diese Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen, denn je nach Resort kann die Preiserhöhung 15% oder nur 7% ausmachen. Ausserdem muss ich immer wieder darauf hinweisen, dass die Preise je nach Saison extrem unterschiedlich sind. Warum nicht mal im Frühling oder Sommer auf die Malediven?

Edelweiss steht preislich stark unter dem Druck der Golfcarrier. Ihr Urteil? 

Die Golfcarrier fliegen nicht direkt! Edelweiss bietet diese Saison das mit Abstand beste Produkt am besten Reisetag. Mit der neuen Eco Max bietet der Carrier ausserdem eine bezahlbare Alternative für bedeutend mehr Komfort. Auch die brandneue Business Class ist ein klares Plus. Dank dem Gratis-Transport von Tauchgepäck ist Edelweiss zudem für diese Zielgruppe äus-serst interessant.  

Mindestens sieben Stunden und mehr beträgt die Aufenthaltszeit bei Hin- und Rückflug mit einem Golfcarrier – wie viel ist der Mehrpreis, der für einen Direktflug bezahlt wird? Diese Frage entscheidet letztlich der Kunde. 

Seit kurzem bilden Manta Reisen und das Team Indischer Ozean von Kuoni das «Indian Ocean Competence Center» – was versprechen Sie sich davon?

Sehr viel. Alle Produkte auf einer Datenbank, intensivere Destinations-Schulungen, grössere Spezialisierung, klare Portfoliodifferenzierung, gemeinsamer Einkauf und viel mehr Einkaufspower sind nur einige Vorteile, welche das neue Competence Center bringen wird. 

Auf den Malediven zum Beispiel haben wir die beiden Organisationen bereits zusammengelegt. Wichtig für die Branche zu wissen: Beide Brands bleiben bestehen.

Jean-Claude Raemy