Reisen hinter die Kulissen von Kunst, Kultur und Kulinarik (Ausgabe 2015-30)

Slow Travel feiert dieses Jahr 15. Geburtstag. Die «Massanfertigungen» sind offenbar gefragter denn je.

Speisen bei einer Gräfin, Bärenbeobachtung mit einem Wildhüter, Besuch beim Küchenchef, Insidergespräch mit einem Opernsänger vor Ort – wer mit Slow Travel reist, findet meist recht individuelle Erlebnisse auf seinem Programm. Manchmal sogar ganz überraschend. Nicht umsonst heisse ihr Motto schliesslich «Reisen hinter die Kulissen», erklärt Marinella Savarin-Petek. 

Seit 15 Jahren hat die Inhaberin von Slow Travel aus Zürich mit ihrem Konzept Erfolg. Offenbar sogar mehr denn je. «Dieses Jahr wird ein Rekordjahr», sagt die aufgestellte gebürtige Slowenin, der ihre Freude am Beruf bei jedem Satz anzuhören ist. Eine Umsatzgrösse will sie nicht nennen, nur dass sie etwa 20 bis 30 kleine Gruppen à zehn bis 15 Personen pro Jahr, aber auch Individualreisende auf Reisen schickt. Ihre Kunden kommen dabei aus Zürich, Basel, St. Gallen, einige auch aus Bern und der Westschweiz.

Slowenien, Istrien, Montenegro, Serbien, die unbekannte Schönheit Albanien, Friaul, aber auch das kulinarisch interessante Apulien oder das Baskenland gehörten unter anderem zu ihren Spezialdestinationen, zählt Savarin-Petek auf. Im Zentrum der Reisen stehen Kulinarik, Wein, Kunst oder auch Mode. «Selection of the country’s finest», verspricht Slow Travel. Sie biete Insiderreisen nach Mass für Privatkunden und Tour Operators an. Keine Reise habe sich in den vergangenen 15 Jahren wiederholt. «Es sind sozusagen Massanfertigungen», beschreibt die studierte Modedesignerin ihr Erfolgsrezept. 

Ihr Vorteil seien die Kontakte vor Ort, zum Beispiel in Slowenien, und ihre Sprachkenntnisse (u.a. Slowenisch und Italienisch). Und natürlich ihr persönlicher Einsatz. Bei einer kulinarischen Reise geht die Genies-serin sogar so weit, das Menü selbst vor Ort zu testen, berichten enge Bekannte. Bevorzugt arbeitet Slow Travel mit Slow-Food-Betrieben zusammen, die auf Regionalität, Biodiversität und bewusstes Essen setzen.  

Derzeit sitzt Slow Travel noch in Forch, ein Umzug ins Zentrum von Zürich ist aber geplant. Zudem soll eine Luxuslinie entstehen, bei der ein grosser Tour Operator einige Top-Produkte von Slow Travel vertreibt. 

SG