TAP modernisiert sich im Geburtstagsjahr (Ausgabe 2015-43)

Vor der geplanten Privatisierung, die in diesem Jahr noch über die Bühne gehen soll, investiert die 70-jährige Airline in neue Services am Boden und in der Luft.

Im Jahr ihres 70-jährigen Bestehens ist bei TAP Portugal einiges im Umbruch. Wichtigstes Projekt: Die Privatisierung, die Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Welche Veränderungen kommen, darüber wird öffentlich noch nicht gesprochen. Parallel feilt die Fluggesellschaft jedoch gehörig an ihrem Image, modernisiert die Flotte und kann aus der Schweiz erfreuliche Zahlen melden. 

Ausgebaut wurde der Platz in der Business Class, die bei TAP Executive Class heisst. Auf Mittelstreckenflügen werden in den A319, A320 und A321 pro Sitzgruppe nur zwei Plätze belegt. Der mittlere Sitz bleibt frei. Zudem soll die Langstreckenflotte erneuert werden. Bestellt sind zwölf A350-900, welche die bisherigen A340 und A330 ersetzen bzw. ergänzen sollen. Die Auslieferung ist für 2017 geplant. Im Jubiläumsjahr wurde zudem ein neues Codeshare-Abkommen mit Ethiopian Airlines abgeschlossen. Die Airline ist wie TAP Mitglied der Star Alliance. Flüge zwischen Lissabon und Addis Abeba können nun auf den Websites beider Airlines gebucht werden.

Neu gibt es kostenloses WLAN an portugiesischen Flughäfen. Auch im Online-Reservierungsbereich hat man modernisiert. Auf der Website können Passagiere ihre Flugreservierung ändern, Buchungsdaten kontrollieren sowie Reiseroute oder Flugdaten ändern. Zudem können Sonderwünsche übermittelt werden. Voraussetzung ist, dass ein E-Ticket gekauft wurde. Bei Gepäckverlust werden Passagiere neu nach Angabe einer E-Mail-Adresse vom internationalen Suchsystem Worldtracker online über den Stand der Dinge informiert. 

Stabil bleibt die Anbindung der Schweiz an das Drehkreuz Lissabon sowie nach Porto. Lissabon wird von Genf und Zürich jeweils bis zu dreimal täglich angeflogen, Porto ab Genf bis zu dreimal und ab Zürich einmal täglich. «Unser Schwerpunkt liegt auf der Optimierung des Produktes. Und dies nicht nur zwischen den beiden Ländern Schweiz und Portugal, sondern auch hinsichtlich der Verbindungen nach Afrika und Lateinamerika mit aktuell je 15 Zielen», sagt Marta Alves, Country-Managerin Schweiz. Elf TAP-Ziele liegen in Brasilien, darunter auch die Olympiastadt 2016 Rio de Janeiro. Für die Olympiazeit erwarte man ein höheres Passagieraufkommen, so Alves. Ein Kapazitätsausbau ist aber nicht geplant. 

Im Markt Schweiz ist mit zirka 60000 Passagieren jährlich die Verbindung Genf–Lissabon die erfolgreichste für TAP, dicht gefolgt von Zürich–Lissabon mit 55000 Passagieren. «Die wichtigsten Ziele über Lissabon hinaus liegen aus Schweizer Sicht alle in Brasilien», informiert Alves. In Sachen Passagierzahlen ex Schweiz liege man – bereinigt durch den sehr positiven WM-Effekt im Jahr 2014 – im Juli 2015 im einstelligen Wachstumsbereich.

Stephanie Günzler