Let’s go will noch mehr wissen (Ausgabe 2016-10)

Der Schaffhauser Veranstalter freut sich besonders über den Umsatzzuwachs von 40 Prozent bei der Destination Marokko.

Vor genau 22 Jahren an der ITB in Berlin fassten Kurt Zürcher und der heutige Hotelplan-Chef Kurt Eberhard einen Entschluss: Die Gründung eines Spezialisten für den Indischen Ozean. Heute sind zudem zahlreiche Destinationen im Mittleren Osten und auf dem afrikanischen Kontinent im Portfolio des TOs zu finden. Und: Let’s go hat sich als Spezialist mit vertieftem Produktwissen einen Namen gemacht, alle Mitglieder des mittlerweile 27-köpfigen Teams halten ihr Know-how mit regelmässigen Studienreisen auf dem neuesten Stand. «So können wir Reisebüros eine Top-Beratung liefern. Diese machen rund 85% unserer Kundschaft aus», so Geschäftsführer Kurt Zürcher.

Nachdem Eberhard Let’s go 2008 verliess, übernahm Stephan Roemer, Geschäftsleiter von Tourasia, dessen Anteile. So blieb alles in der TTS-Familie. Der abgereiste Umsatz bei Let’s go hat sich seit Jahren zwischen CHF 18 Mio. und 20 Mio. eingependelt. Damit ist Zürcher, der gelernter Schifffahrtskaufmann ist, zufrieden. 

Gut ist derzeit der Zuspruch für die Emirate. «Diese werden bei den Kunden nicht als ‹arabischer Raum› wahrgenommen. Abu Dhabi z.B. ist noch nie besser gelaufen als jetzt», so Zürcher. Die Nachfrage nach Jordanien leide hingegen aufgrund der Nähe zu Syrien stark, und auch für Mali ist der Markt komplett eingebrochen. Buchungen für eine der ehemals umsatzstärksten Reiseziele von Let’s go, Kenia, kommen nur ganz langsam wieder. 

Steigender Nachfrage erfreut sich zu Zürchers Überraschung Marokko. «Seit dem letzten Oktober ist die Destination mit 40% mehr Umsatz am meisten von allen gewachsen», so Zürcher. Vom Gesamtportfolio macht Marokko 10% aus. Besonders Special-Interest-Reisen sind gefragt, Trekking, Yoga, Surfen oder Golfen. «Wir überlegen, eine Broschüre mit Abenteuer-Reisen zu erstellen», sagt Product-Manager Manuela Zahnd.

Für die Zukunft wünscht sich Zürcher Wachstum – hat in erster Linie aber nicht die Zahlen im Kopf, sondern die weitere Vertiefung des Expertenwissens der Mitarbeiter. «Insbesondere bei den massgeschneiderten Reisen wollen wir wachsen». Zudem will Zürcher neue Destinationen aufnehmen. «Afrika hat am meisten Potenzial. Es gibt ein paar hochinteressante Inseln vor Westafrika, die wir derzeit prüfen.» 

Jessica Weber