FTI-Schiller: «Pauschalreisen wieder gefragt»

Group-CEO Ralph Schiller gibt Einblick auf die aktuell laufende Sommersaison und den bevorstehenden Winter.
Ralph Schiller. ©FTI Group

Die FTI Group schaut optimistisch in die Zukunft. Vor allem für die Wintersaison 2022/23 rechnet der Veranstalter mit guter Nachfrage: «die aktuellen Vorausbuchungen für den Winter stimmen sehr zuversichtlich», heisst es von Seiten FTI.

«Der vergangene Winter hat sozusagen nicht stattgefunden», erklärt CEO Ralph Schiller. «Ab Dezember 2021 hatte Omikron die Touristikbranche komplett vereinnahmt und bis März 2022 das Geschäft nahezu eingefroren. Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs sorgte zusätzlich für Verunsicherung. Mit Start der Sommersaison 2022 setzte sich aber die Feriensehnsucht durch und die Nachfrage zog rasant an. Seither holen wir den Gap des Winters Stück für Stück auf.»

Dort geht es in der zweiten Hälfte von 2022 in die Ferien

Mittlerweile liegen die Buchungseingänge deutlich über dem Niveau des Vor-Pandemie-Jahrs 2018/19. Zwar müsse man das in Relation zur Lücke des vergangenen Winters sehen, so Schiller, aber in der FTI-Veranstaltergeschichte habe es nie einen stärkeren Juni
gegeben als den Juni 2022. «Insofern blicken wir optimistisch auf den Abschluss dieses Geschäftsjahres.»

Besonders gefragt sind im Sommer 2022 die Griechischen Inseln, Mallorca, die Türkei, Ägypten, die V.A.E. und der Indische Ozean mit den Malediven, Mauritius und den Seychellen. Für den Winter sind bei Vorrausbuchenden vor allem die Kanaren, Ägypten, die Türkei, der Orient, Ost- und Südafrika, der Indische Ozean, Thailand sowie die Dominikanische Republik und Mexiko.

Bislang sind die Preise weitgehend stabil, der Reiseprofi legt aber nahe, frühzeitig zu buchen. Denn Kund*innen profitieren sowohl von Frühbucherrabatten wie auch von den Veranstalterpreisen: «Aktuell erhöht sich vor allem der Treibstoffpreis. Airlines werden das mittelfristig an die Kunden weitergeben und so gerade die Langstrecke verteuern», prognostiziert Ralph Schiller.

«Bei den Hotels haben unsere Gäste den Vorteil, dass wir die Preise schon im Vorjahr festlegen. Aufgrund dieser Vorkalkulationen werden die Unterkünfte vorläufig also noch vergleichsweise günstig verfügbar sein. Aber auch hier ist davon auszugehen, dass für künftige Verhandlungen von Seiten der Hoteliers gestiegene Energiekosten und die Inflation die Ferienkasse stärker belasten», so der FTI Group-Chef.

Beim Thema Mietwagen sei nicht nur der Preis ein Argument für eine frühe Buchungsentscheidung: Da während der Pandemie die Flotten verkleinert wurden und jetzt
aufgrund von Lieferschwierigkeiten keine neuen Fahrzeuge aufgestockt werden können, herrscht weltweit Knappheit. Besonders eng wird es auf den Kanaren, in Südafrika und in Florida. Das bringt die Anbieter zu gefragten Terminen an ihre Kapazitätsgrenzen und treibt den Preis.

Dazu Schiller: «Wer sich gute Auswahl wünscht, sollte mit ausreichend Vorlauf planen. Eine Alternative können unsere Busrundreisen sein. Für die USA empfehlen wir sich an der Westküste zu orientieren, wo mehr Verfügbarkeiten gegeben sind.»

Comeback der Pauschalreisen

Pauschalreisen sind beim Veranstalter ebenfalls wieder gefragt: «Rechnet man es anhand
des Trends hoch, werden in diesem Geschäftsjahr bei uns im Schnitt 15% mehr Pauschalreisen als noch vor der Pandemie gebucht werden», hält Ralph Schiller fest. In den jüngsten Monaten lag die Nachfrage für pauschales verreisen sogar um bis zu 25% höher als im Vergleichszeitraum 2018/19.

Die Vorteile der Pauschalreise lägen für den CEO auf der Hand: Volle Absicherung im Insolvenzfall, ein Ansprechpartner rund um die Uhr, jederzeit Hilfe bei Unwägbarkeiten oder Notfällen, umfassender Informationsservice. «Der Aspekt der Absicherung hat der Pauschalreise einen grossen Push verliehen», sagt Schiller.

Das aktuelle Flughafenchaos in Deutschland und der Schweiz beeinflusst diese gute Perspektive dabei nicht, sagt Schiller. «Unsere Flug-Hauptpartner sind kaum betroffen, dennoch ist die Situation für alle Reisende, die mit längeren Wartezeiten bei der Flughafenabfertigung rechnen müssen, nicht nur ärgerlich. Für Notfälle stehen wir natürlich an der Seite unserer Gäste und wir unterstützen die betroffenen Airlines und Flughäfen, wo es uns möglich ist, bei der Entschärfung der Lage.» (TI)