Nach dem Streik ist vor dem Streik

Eine Einigung im Tariftstreit zwischen Lokführern und Deutscher Bahn ist nicht in Sicht – es drohen weitere Streiks.
Züge, Deutsche Bahn
@Deutsche Bahn

Nach dem dreitägigen Generalstreik der Lokführer in Deutschland anfangs Jahr ist der Bahnverkehr schnell wieder plangemäss angelaufen.

Weitere Streiks scheinen aber unausweichlich und dürften schon bald bevorstehen, denn die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) will den Druck auf die Deutsche Bahn laut Aussage ihres Vorsitzenden Claus Weselsky, weiter erhöhen.

Der GDL-Boss lässt im Interview mit der «Süddeutschen» die Säbel ziemlich rasseln: «Vom Prinzip her wird es länger und härter – das ist die Botschaft», sagte er. «Ich glaube nicht, dass ich mir viel Zeit lasse.»

Der Tarifvertrag für Fahrdienstleiter ist neben der Absenkung der Wochenarbeitszeit eine der zentralen Forderungen der GDL in dem Arbeitskampf.

Wenn die Fahrdienstleiter künftig mit streiken, dann könnten im Falle weiterer Arbeitsniederlegungen auch die Züge der SBB Deutschland, welche wegen ihrer 100% Zugehörigkeit zur SBB während den vergangenen Streiks in den Grenzregionen den Regionalverkehr auf Deutscher Seite aufrecht erhalten haben (TRAVEL INSIDE berichtete), nicht mehr fahren.

Solange der  GDL kein (Zitat): «substanzielles Angebot» seitens der Bahn unterbreitet werde, seien laut Weselsky auch längere Streiks über fünf oder mehr Tage denkbar. Einen unbefristeten Streik schliesst der GDL-Chef aber aus «Verantwortung für das Grundsystem wegen zu grossen Auswirkungen» momentan (noch) aus.

Fakt ist aber, dass auch künftig längerfristig gebuchte Bahnreisen ins nördliche Nachbarland mit einer planerischen Ungewissheit behaftet sein werden. (CF)