Reiseversicherung im Wandel der Zeit im TRAVEL INSIDE Print

Zwei Versicherungsprofis geben Auskunft über die neuen Trends in der Reiseversicherungsbranche.
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Eine abenteuerreiche Reise oder entspannte Ferien brauchen viel Vorbereitung. Unter anderem ist die Wahl der passenden Reiseversicherung ein wichtiger Teil der Vorbereitung.

In den letzten Jahren haben sich die Bedürfnisse in Hinblick auf die ideale Reiseversicherung geändert. Was sich hingegen nicht geändert habe, sei der Wunsch nach Kompetenz und speditiver Arbeit bei der Schadenbearbeitung.

In der neuesten gedruckten Ausgabe des TRAVEL INSIDE kommen zwei Versicherungsprofis zu Wort.

Davide Simone.

Davide Simone, Leiter Schaden-Center bei der Europäischen Reiseversicherung ERV, gibt Einblick in die Arbeit der ERV. Was passiert eigentlich hinter den Kulissen einer Reiseversicherung? Wenn die Ferien-Saison anlaufe, laufen bei der Europäischen Reiseversicherung ERV die Telefonleitungen und Online-Meldungen heiss, sagt Simone. Annullierungen von Reisen, Meldungen von Reisezwischenfällen – tagtäglich beschäftige sich das Schaden-Team mit Horror-Szenarien von Tourist*innen.

«Die Schadenfälle sind natürlich alle individuell – trotzdem können viele Anfragen relativ rasch bearbeitet werden», sagt Davide Simone. «Pro Person bearbeiten wir täglich 25 bis 30 Fälle, dabei wird bei einem Grossteil innerhalb von 24 Stunden mitgeteilt, ob die Kosten versichert und entsprechend übernommen werden oder nicht.»

Workation – arbeiten, wo andere Ferien machen

Ein Trend ist das Arbeiten aus dem Ausland, beispielsweise nach zwei Wochen Ferien dann noch zwei weitere Wochen mit der Familie am Ferienort bleiben, tagsüber aber arbeiten. Dieser Trend ist sehr beliebt und macht Arbeitgeber, welche Workation anbieten für Stellensuchende attraktiv. Versicherungstechnisch ist es jedoch nicht einfach, weil es sich weder um klassische Geschäftsreisen noch um klassische Ferien handelt.

Deshalb bietet ERV seit dem Herbst 2023 eine Workation-Deckung für Arbeitgeber an. Diese sind nämlich verpflichtet ihrer Fürsorgepflicht den Angestellten gegenüber nachzukommen – auch wenn diese nicht im Büro arbeiten.

Markus Schuster.

Markus Schuster, Chief Sales Officer von Allianz Partners, gibt Einblick in die aktuellen Versicherungs-Trends: «Reisen in der Nebensaison erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Somit ist auch der Zeitpunkt des Abschlusses einer Reiseversicherung flexibler geworden. Das klassische Buchen einer Jahresreiseversicherung im Frühling weicht vermehrt der spontanen Buchung einer kurzfristigen Reiseversicherung direkt vor den Ferien.»

Die diesjährige Ausgabe des ‘Travel Confidence Index’ mit über 9000 befragten Personen in ganz Europa hebe gemäss Schuster ergeben, dass rund 84% der Schweizer*innen planen, diesen Sommer eine Reise zu unternehmen. «Somit sind dies auch erfreuliche Aussichten für uns als Reiseversicherer.»

Schuster: «Die Prämien für unsere Reiseversicherungsprodukte sind gleichbleibend zum letzten Jahr, es wurden keine Preiserhöhungen durchgeführt.» Betreffend der durchschnittlichen Schadensumme könne diese aufgrund von Saisonalität und anderen Einflüssen stark variieren. «Im ersten Quartal 2024 sehen wir je nach Produkt und Deckung im Mittel eine Schadensumme von 1500 bis 3000 CHF, die weitestgehend von Annullierungen getrieben ist.» (TI)


Ausführliche Berichte zu den Reiseversicherungen im nächsten TRAVEL INSIDE Print vom Donnerstag, 27. Juni 2024.