So beeinflusst Social Media die Reiseentscheidungen der Millennials

Die Studie von We Road, dem Anbieter von Abenteuerreisen für Millenials, birgt interessante Erkenntnisse zu Social Media und Influencing.
©WeRoad

Hand aufs Herz: Haben wir nicht alle zahllose Reels von den weissen Sandstränden Sardiniens oder der spektakulären Aussicht von den ‘Gates of Heaven’ in Bali auf Instagram gespeichert? Soziale Medien haben die Art und Weise, wie wir unsere Reisen planen, erleben und vor allem unsere Erwartungshaltung an die nächsten Trauferien revolutioniert. Und während unsere Bucket-List immer länger und länger wird, haben sogenannte Travel-Influencer*innen aus dem Weltenbummeln ein Businessmodell gemacht.

Eine aktuelle Umfrage von We Road zeigt, wie diese Globetrotter unsere Reiseentscheidungen beeinflussen. Der Brand für Abenteuer-Gruppenreisen hat über 4’000 Reiselustige in Europa befragt. Die Ergebnisse zeigen ganz deutlich: Wir wünschen uns mehr Authentizität!

So bestimmen Influencer*innen Reiseziele

Ob es um Empfehlungen für das neueste Trend-Café, Videos von praktischen DIY (do it yourself)-Projekten für unsere Wohnungen oder Ideen für die nächste Reiseplanung geht – wir lassen uns nur zu gern auf Plattformen wie Instagram und Co. inspirieren. Nach eigenen Angaben nutzen 46% der Befragten häufig soziale Medien, um ihr nächstes Reiseziel zu wählen, 24% tun dies sogar immer.

Klarer Spitzenreiter ist hier Instagram: 84% der Reisenden suchen dort nach ihrem nächsten Reiseziel. Das ist auch nicht verwunderlich, da die Plattform es wie kein anderer Anbieter schafft, den partizipativen Netzwerkcharakter mit allen Vorzügen eines digitalen Fotobuchs zu kombinieren. Die schönsten Erinnerungen können nicht nur online konserviert, sondern zeitgleich mit Freund*innen geteilt werden.

Besonders für spontane oder kurzfristige Buchungen eignet sich Social Media als Inspirationsquelle, schliesslich besitzt es ein Überangebot von Reisetipps, Travelrouten und Hotelempfehlungen.

Social-Media-Persönlichkeiten sind zu wahren Reisegurus geworden. Sogenannte Travel-Influencer*innen haben es sich zum Beruf gemacht die malerischsten Strände und exotischsten Dschungel zu erkunden und ihre Follower dabei auf Schritt und Tritt mitzunehmen.

Obwohl nur 3% der Reisefans angaben, ihre Reiseziele stark von Content-Creators beeinflussen zu lassen, lassen sich immerhin 46% inspirieren. Fast die Hälfte der Befragten (44%) folgen für genau diesen Zweck sogar einigen Reise-Trendsettern.

Fotos, Stories, Promocodes: Was beeinflusst uns am meisten?

Bilder sagen mehr als tausend Worte, besonders wenn es ums Reisen geht. Das bestätigen auch die Umfrageteilnehmenden. Visuelle Inhalte in Form von Bildern, Stories oder Reels machen bei 43% der Europäer*innen den grössten Eindruck. Reiseberichte und individuelle Erfahrungen folgen mit 29%, während persönliche Feedbacks für knapp ein Viertel der Community (22%) relevant sind. Weit abgeschlagen befinden sich Promotionen, die nur für 6% der Reisenden eine Rolle spielen.

Doch Instagram, Pinterest und Co. beeinflussen nicht nur die Wahl unseres Reiseziels, sondern auch die Art und Weise, wie wir in der Welt herumkommen. Travel-Apps sind stark im Kommen. Mehr als ein Drittel der Befragten (35%) nutzen gelegentlich mobile Anwendungen, die sie über soziale Medien entdeckt haben.

Überlaufene ‘Insta’-Orte und die Suche nach Authentizität

Wer kennt sie nicht, die viel zu vollen ‘Instagram-Hotspots’ mit Menschenmassen, wohin das Auge reicht? Die Treppenstufen von Positano an der Amalfiküste oder der berühmte Trolltunga-Felsen in Norwegen – sie sehen auf Instagram idyllisch und verlassen aus, sind aber in Wirklichkeit von Tourist*innen überlaufen.

Diese Diskrepanz und daraus resultierende Enttäuschung bei den Reisenden führt zu einem wachsenden Bedürfnis nach authentischen Reiseerlebnissen. Unternehmungslustige wollen echte, unverfälschte Abenteuer erleben, fernab der inszenierten Perfektion und auf gar keinen Fall mit Schlange stehen für das makellose (und überhaupt nicht originelle) Foto.

Für Reiseanbieter bedeutet dies, dass sie echte und unverfälschte Einblicke in ihre Angebote einbauen müssen, um den Bedürfnissen und Erwartungen moderner Traveller gerecht zu werden. In unserem digitalen Zeitalter, in dem der erste Eindruck oft durch einen Instagram-Post vermittelt wird, ist es wichtiger denn je, transparent und echt aufzutreten. (TI)