Air Berlin gründet eine neue Airline zwecks Absicherung

Zudem hat Etihad die notwendige Unterstützung zugesichert, damit die Airline ihren finanziellen Verpflichtungen in den nächsten 18 Monaten nachkommen kann.
Air Berlin B737-800

Air Berlin hat im Januar eine neue Airline gegründet. Die neue Tochter heisst «Air Berlin Aeronautics» und hat bereits eine Betriebslizenz beantragt, wie das Onlineportal «Airliners.de» berichtet. Laut Auszug des Handelsregistereintrags seien Air-Berlin-COO Oliver Iffert und Stefan Wulf, Vice President der Leasing Operations von Air Berlin, als Gesellschafter und Geschäftsführer der neuen Airline eingetragen.

Offenbar gilt diese Massnahme als Absicherung, falls Air Berlin Konkurs gehen würde. Würde dieses Szenario tatsächlich eintreten, könnte Air Berlin Aeronautics mit einem eigenen AOC dennoch die 40 Flugzeuge im Wetlease für die Lufthansa Group weiter betreiben. Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der behördlichen Betriebserlaubnis ist allerdings eine ausreichende Liquidität der Airline. Air Berlin hat jedoch erst gerade vergangene Woche EUR 782 Mio. Verlust in ihrem Geschäftsbericht 2016 bekannt gegeben.

Doch Air Berlin kann weiterhin mit grosszügiger finanzieller Unterstützung durch Etihad rechnen: Nachdem im Januar bereits die EUR 300 Mio., welche Air Berlin für ihre Anteile an Niki erhalten soll, quasi per Vorkasse überwiesen wurde (der Niki-Deal ist bisher weder genehmigt noch vollzogen), folgte Ende April eine weitere Finanzspritze von EUR 350 Mio. Etihad hat auch weitere Unterstützungen zugesichert, sodass Air Berlin ihre finanziellen Verpflichtungen in den kommenden 18 Monaten auf jeden Fall nachkommen kann.