Air Berlin: «Die Tickets sind sicher»

Niki und Air Berlin werden vorerst als zwei separate Geschäftseinheiten weiter operieren.
Etihad - Air Berlin

Aufgrund der aktuellen Turbulenzen sind viele Flüge von Air Berlin verspätet oder fallen teilweise ganz aus. Um die zunehmend verunsicherten Kunden zu beruhigen, äusserte sich Air-Berlin-Vertriebsvorstand Götz Ahmelmann am Wochenende gegenüber der «Rheinischen Post» so: «Die Tickets sind sicher. Die Kunden können beruhigt bei uns buchen. Die Buchungszahlen sind stabil. Die Flugzeuge sind gut gefüllt. Es hat sich für uns operativ und finanziell nichts geändert.»

Etihad bestätigt weiteres Engagement
Nachdem der geplante Deal einer Ferienfluggesellschaft von Niki und Tuifly am letzten Donnerstag geplatzt war, schossen die Spekulationen ins Kraut. Dies führte dazu, dass sich Air Berlin und Etihad Airways am Freitagnachmittag in einem gemeinsamen Statement zur aktuellen Situation äusserten. Die beiden Airlines bestätigten, dass die im Dezember 2016 angekündigte Übereinkunft noch immer gelte, sämtliche von Air Berlin gehaltenen Anteile an Niki zu veräussern. Der Verkauf werde zu gegebener Zeit und unter Berücksichtigung der Regularien der EU fortgesetzt. Weitere Informationen würden zeitnah folgen. Die wohl wichtigste Aussage in der Mitteilung stammt von Ray Gammell, Interim Chief Executive Officer der Etihad Avation Group: «Wir werden weiterhin das Air Berlin Management in seinen Bestrebungen während der Umstrukturierung des Unternehmens unterstützen. Gleichzeitig steht unsere Investition in Niki und wir sind bestrebt, die Transaktion in Kürze abzuschliessen.» Bis das geschehen ist, wird Niki weiterhin als separate Geschäftseinheit innerhalb der Air Berlin Group agieren und sich auf Kurz- und Mittelstrecken-Destinationen im Touristikgeschäft konzentrieren. Der Niki-Winterflugplan 2017/18 wurde veröffentlich und alle Buchungen bleiben bestehen, so die Message. Air Berlin hingegen wird ebenfalls als klar getrennte Division Flüge ab Düsseldorf und Berlin zu Langstreckenzielen und zu den wichtigsten Geschäftszentren in Deutschland und Europa anbieten.

Staatliche Hilfe nur mit «tragfähigem Zukunftskonzept»
Reaktionen gab es inzwischen auch auf den Antrag auf Prüfung einer Bürgschaft, den Air Berlin am Donnerstag bei den Regierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen gestellt hatte. Die Bundesregierung in Berlin machte am Freitag klar, dass ein «tragfähiges Zukunftskonzept» die Mindestvoraussetzung für staatliche Hilfe sei. Gegenüber der «Rheinischen Post» äusserte sich der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV: «Ich kann nur hoffen, dass dem gestellten Bürgschaftsantrag entsprochen wird. Eine zweite deutsche Airline im Markt wäre wünschenswert – gerade aus Sicht der Reisenden.» Bei den Politkern gehen die Meinungen über eine solche staatliche Unterstützung weit auseinander. (UH)